[caption id="attachment_6203" align="aligncenter" width="640" caption="Foto: Monika Müller"][/caption]
Letzten Montag war frieren gegen den Erdbahnhof auf dem Program. Es gab Sekt, lustige und einheizerische Reden und Livemusik. Auf der Bühne waren wahre Meister der alten chinesischen Kung-Fu-Technik der Glühenden Hand. Anders hätte ich mir nicht erklären können wie „About Schmitt“ es geschafft haben filigrane Handarbeit wie Gitarrenspiel im gefühlten Dreisternekühlfach zu vollbringen. Beeindruckt hab ich mir deren CD „Palm Court Music“ gekauft. Das Cover zeigt Peter Schmitt, Songwriter, Sänger und so weiter, in vollendetem Geek-Look der etwas deplatziert unter Palmen am Strand seine Ohren hinter einem jener Kopfhörer versteckt, wie ihn entweder HiFi-Freaks mit hellhörigen Nachbarn nutzen oder Menschen mit dem Bedürfnis als DJ durchzugehen sich gerne in allen Lebenslagen um den Hals hängen. Da es hier um Musik geht, ist die Symbolik zwar nicht zwingend aber schon in Ordnung.
Peter Schmitt trägt einen wahren Reigen karierter und gestreifter Textilien in gedeckten Farben auf, was mich an jene Zeit erinnert, aus der die Musik entspringt. Anfang der Neunziger trug man Karos auf Flanellhemden, die man sich um die Hüfte band um das richtige Seattle-Feeling zu bekommen. Da ich damals noch immer von der Waver-Welle überrumpelt war, hatte ich weder Kinnbart noch eines jener viel zu unschwarzen Hemden. Erst als alles wieder rum war, konnte ich das Gejammer von Pearl Jam oder das Geschrammel von Nirvana würdigen. Und jetzt halt Herrn Schmitt, den ich mal in diese Tradition einordnen möchte. Das Leben, die Einstellung dazu und die obligatorische Liebe werden besungen. Der warme Klang des Gitarrenrocks scheint mir passend für Veranstaltungen zu sein, bei denen meine Ausdauer im Kälterumstehen demonstriert wird. So wie letzten Montag halt.
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und ansonsten hättest du einen Kinnbart hingekriegt? :D
AntwortenLöschenWenn man nur richtig will, dann wächst einem alles. Ich wollte aber nicht. Zum Glück.
AntwortenLöschenMan muß nicht alles verwirklichen wollen, nur weil man könnte - politisch wäre diese Art von Einsicht auch wünschenswert.
AntwortenLöschenDer Zwang der Machbarkeit gehört zu den schlimmeren der weit verbreiteten Neurosen. Mit wäre es lieber wenn sich einige Politiker Kinnbärte wachsen lassen würden. Politikerinnen auch.
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