Freitag, 19. Dezember 2008

Der Schneematsch der Gesellschaft

Hallo Freunde. Der Winter kommt in großen Schritten. Leider nicht in groß genugen. Die Kälte reicht gerade mal dazu aus, den Regen frisch gekühlt ankommen zu lassen. Für Schnee ist der Winter zu knickerig. Der alte Schlawiner fürchtet wohl die „Krise“, er spart sich die Kälte für die globale Erwärmung auf. Soll er doch lieber gleich richtig sparen und mal ein Jahr aussetzen und dafür nächstes Jahr ordentlich Schnee verteilen, getreu dem Wennschondennschon-Prinzip. 
Krisen sind doof, sie verleiten den einen und viele andere zu sinnlosen Kompromissen, führen schnurstracks ins Jammertal. Sie scheuchen den Teufel in den Kreis. Sie sind der Schneematsch der Gesellschaft. 
Um den Winter nicht noch tiefer in die gefühlte Krise stürzen zu lassen habe ich beschlossen, dem Winter eine Feier zu bereiten. Antizyklischen handeln ist zu mindestens in der Theorie en vogue. Ganz praktisch habe ich meine Kollegen in der Bütique damit überrumpelt und dafür gesorgt, dass sie mit mir ein Winterfest machen. Es wäre durchaus prima, wenn ihr heute Abend auch kommt um den armen Winter ein bisschen auf zu muntern. 

Dienstag, 18. November 2008

Das letzte Wort

Wie dem alten Hasen unter meinen Lesern hinlänglich bekannt ist, habe ich einen Zeichner, der mich zu Papier oder Rechner bringt. Ich lasse ihn in dem wahnwitzigen Irrglauben, er hätte mich erfunden. Das erhöht sein Verantwortungsgefühl mir gegenüber uns somit seine Motivation. Das ist manchmal durchaus nötig. Letztes Jahr hat er heimlich eine Unterredung zwischen mir und ihm in seinem Skizzenbuch aufgezeichnet, welches ich unlängst gefunden habe. Die Zeichnungen sind gelinde gesagt krude, die Schrift kaum leserlich. Ich habe die Seiten bunt angemalt, jetzt sehen sie etwas netter aus. Die Geschichte ist irgendwie schon abgelaufen, aber wenigstens ist sie bunt:


































Das Gespräch hat gewirkt, kurz darauf hatte ich meine eigene Webseite, einen Blog, jedoch keinen eigenen Server. Dafür eine Galerie. Das lass ich grad noch mal durch gehen. In Paris waren wir immer noch nicht, dafür in Japan, sogar zwei mal. Das entbindet einen jedoch nicht davon, nach Paris zu gehen.
PS: die fehlenden Seiten fehlen nicht, der Zeichner ist zu doof zum zählen.

Montag, 17. November 2008

Von Lügen, Fliegen und Pinseln

Die Vernissage meiner ersten Ausstellung war letzten Freitag. Harald hat alles mit seinen Bildern voll gehängt.Wie versprochen gibt es auch ein Porträt von mir.
Damit ich mich für den Abend in angemessenem Schwung bringen kann hat Sascha, der freundliche Alkothekar meines liebsten Jazzclubs, dem Bix, Prosecco mitgebracht.
Der hat mir zu gut geschmeckt. Martin, mein Assistent, musste deshalb die Eröffnungsrede halten, die ich für diesen Anlass geschrieben und unten angehängt habe.
Es gab auch viele Dorazettel zum mitnehmen. Wer die Feier verpasst hat, der soll halt zur nächsten kommen. Die wird voraussichtlich im Januar sein. Ich suche noch einen Künstler, der ausstellungswillig ist. Wer da war und mehr Fotos sehen will, der muss mich in der Galerie besuchen und darf auch gerne eine Erinnerungsstäbchen mitbringen. Per Email wird nix versandt.


Sehr geehrte Gäste,


ich heiße sie herzlich willkommen zur Ausstellung „Triggers“ von Harald Zylka.

Der Zusammenhang zwischen großformatigen Porträts junger Damen,

einem Steinkopf und dem Ausstellungsname „Triggers“
offenbarte sich mir nicht sofort, ----- auch nicht unsofort.

Wikipedia, mein alter Freund, erklärte mir,

es handele sich bei dem englischen Begriff Trigger um entweder Abzug
- wie bei einem Gewehr - oder Auslöser.

Oder auch einen Schlüsselreiz:
Unter Trigger versteht man Sinneseindrücke,
die Erinnerungen an alte Erfahrungen in einer Art wecken,
als ob diese Erfahrung jetzt nochmal neu gemacht werden würde.

Diese Erinnerung erfolgt meist plötzlich und mit großer Wucht.

Die damaligen Gefühle werden unmittelbar erlebt
- Flashback nennen das Fachleute.

Besonders beliebt sind Flashbacks bei Drogenfreunden.

Der sogenannte Echorausch ist der kostenlose Nachschlag
in der Kantine der Bewusstseinserweiterung.

LSD und Mescalin stehen dort ganz oben auf der Speisekarte.


Halluzinationen machen das subjektive Leben bunter
und entrücken die Realität des Konsumenten
zunehmend der Realitäten der anderen.

Vorausgesetzt, man hängt nicht dem Glauben an,
es gäbe nur eine Realität,
die Maßstab einer allgemein gültigen Wahrheit sei.

Das Entrücken der Realität
verringert die Schnittmenge der eigenen Wirklichkeit
mit der der anderen
und vergrößert somit den Raum
des als unwahr Empfundenen,
den Raum außerhalb der Schnittmenge,
den von mir so genannten Lügenraum.

Allgemein anerkannt:

Lügen haben kurze Beine.
Gegen kurze Beine ist leider kein Kraut gewachsen,
es gibt jedoch findige Tricks.

Auf der Webseite von Bild der Frau

werden dunkle Strümpfe mit hellen Feinstreifen,
gerade geschnittene Hosen mit Längsstreifen,
schmalem lange Röhrenjeans
- niemals umgekrempelt! -
und natürlich hohe Absätze empfohlen.

Also Obacht: Lügen tarnen sich gerne längsgestreift,

die Wahrheit verträgt auch Querstreifen.

Karierte Kleidung scheint ideal für Menschen zu sein,

die gerne in einer Melange aus Wahrheit und Lüge leben,
streifenloser Uni-Look ist das Erkennungszeichen jener,
die ein Mysterium aus dem Ausmaß ihrer Wahrheitsliebe machen.

Besonders mutwillige und findige Lugenbeutel
verzichten bewusst auf beinverlängernde Tricks aus der Garderobe
und behaupten einfach einen langen Oberkörper zu haben.

Längs gestreifte Sträflingskleider

sollten wohl den Delinquenten zu erhöhter Wahrheitsliebe verhelfen.


Das Prinzip der modischen Rehabilitation
hat sich wohl nicht ganz durchgesetzt,
sollte jedoch nochmals überdacht werden.

Fliegen haben auch kurze Beine -
sechs an der Zahl -
und keine Möglichkeit,
diese mit hohen Pumps zu kaschieren.

Des weiteren

werden sie von Teufeln in der Not verspeist
und paarweise mit einer Klappe erschlagen.

Das hört sich schlimm an
und ist es auch.

Das kurze Leben einer Fliege ist kein leichtes.


Vermehrt sie sich ungestört,
wird sie jedoch zur Plage anderer Tiere.

Während Kuh und Pferd

mit Schwanz und Schweif
die lästigen Zweiflügler vertreiben können,
ist das dem gemeinen Hausschwein nicht vergönnt.

Das Schwein dient nicht nur

als Lieferant von Schnitzel und Wurst,
auf ihm gedeihen auch Borstenhaare,
steife Deckhaare mit gespaltener Spitze.

Gekämmt,

mit Alaunwasser gewaschen und gebleicht
werden sie zu Pinseln gebündelt,
welche Harald Zylka zum Auftrag der Farbe
auf die Leinwand nutzt.

Der Effekt dieser Technik ist in dieser Ausstellung zu beobachten.

Mittwoch, 5. November 2008

Hassemaln Euro?

Ich muss mal wieder reisen. Mein nächstes Ziel: Hamburg. Ich frage meinen alten Kumpel Harald, ob er mit mir dort hin will. „Kein Problem“, sagt er, „Besuch doch einfach mein virtuelles Alter Ego, der haust dort seit neuem.“ 
Virtuell hört sich gut an, da kenn ich mich aus. Eine URL weiter stelle ich fest, dass Haralds virtueller Schatten als Penner in Hamburg sein Unterhalt mit 
Flaschensammeln und Schnorren verdient. So war das von mir eigentlich nicht gedacht. Darum reizt es mich noch mehr. Ich passe mich den dortigen Gepflogenheiten an und schließe mich Spaghetti11s Pennerbande an (Spaghetti11 ist Haralds Pseudonym). Wer mich dort besuchen will, ist herzlich willkommen: Meine Pennerseite. 

Jedes mal, wenn ihr mich dort besucht, dann krieg ich Kohle. Also: klicken
Verdammt nochmal, KLICKEN! Wir können dort zusammen schnorren, Klos überfallen und saufen. Ich freu mich auf Besucher.


Montag, 3. November 2008

Mit Prosecco lässt sich besser klugscheißen

Die Einladung zur nächsten Vernissage ist fertig und kann hier begutachtet werden. Noch besser ihr kommt und begutachtet selbst. Mit Prosecco in der Hand ist immer besser gucken und klugscheißen. Mehr Information gibt es dort:

Hier ist schon mal eine kleine Vorschau, was es dort zu sehen gibt.



Sonntag, 2. November 2008

www.galerie-dora-asemwald.de

Endlich hat Martin seinen Arsch hochgekriegt und mir die Webseite für meine Galerie gebaut, eine URL gesichert, ein Logo entwickelt und Bilder reingesetzt. Leider nicht alle. Der faule Hund. Ich glaub, ich muss noch ein bisschen Druck ausüben, damit das was wird.
http://www.galerie-dora-asemwald.de/
Am 14. 11. ist eine Vernissage, doch dazu mehr, wenn ich wieder Zeit hab. Ich muss jetzt Zettel verteilen gehen ...

Dienstag, 28. Oktober 2008

Neues aus dem Kessel

Ich sitze in der Bütique und hirne so vor mich hin, wie ich wohl meine Galerie verbreiten kann. Die Tür geht auf und ein junger Herr kommt rein. Martin ist Journalist, will über uns für meine Lieblingszeitschrift Lift und für seinen Blog was schreiben. Das lob ich mir. Später schau ich mir den Blog an: www.kessel.tv. Und siehe: Er hat ernst gemacht! Ansonsten kann ich lesen, was in Stuttgart subkulturell und im Nachtleben so alles vor sich geht. Er scheint mit Plattenauflegern per du zu sein, dem Treiben in den Diskotheken aufmerksam zu folgen. Er hat eine Meinung und tut sie auch Kund. Früher habe er ein anzeigenfinanziertes Magazin gemacht, erzählt er, doch jetzt genieße er die Unabhängigkeit des Blogs, denn: Wer keine Werbekunden braucht, darf das Maul aufreissen. Vielleicht hab ich deswegen auch keine. Große Gosche und Reibach scheinen einander auszuschließen. Hoffentlich trügt der Schein. 
Ein weiteres - sympathisches - Feature des Kollegen Blogger: Er virtualisiert sich und betritt so Bilder seines Blogs. Wie man auf dem obigen Bild erkennen kann sorgt er für visuell gute Laune zwischen den etwas ernsthafter dreinschauenden Leuchtwürfelträgern mit frisch geschniegelten Glanzfrisuren. Wie ich seinem Blogeintrag entnehmen kann, handelt es sich hier wohl um Richie, den bösen Beatportbengel und seine Familie. Sie sind der Technobranche zuzuordnen. Meine komplette Unkenntnis dieser Dinge veranlasst mich zur weiteren Recherche, insbesondere da neu kreierte Wörter wie „Beatportbengel“ die dorische Neugier wecken. 
Hoffentlich zeigt Martin auch weiterhin den unterkühlten Technokraten sein fröhliches Gesicht auf www.kessel.tv.
PS: Schöne URL, Respekt.