Ich wünsche allen, die mich kennen und nett zu mir sind ein frohes Weihnachten und die dazugehörige Weihnachtszeit, in der sich die kleinen und großen Abstürze wie Perlen an einer Kette aneinander reihen und erst im neuen Jahr dem Überdruss zum Opfer fallen.
Jene die ich kenne die nicht so nett zu mir sind sollen mir den Buckel runter rutschen und Opfer dem weihnachtsüblichen Übel Besinnlichkeit zum Opfer fallen. Worauf bitte soll man sich denn Besinnen? Friede? Freude? Und warum denn nur zur Weihnachtszeit? Besinnen ist doof, handeln ist besser. Besinnungslosigkeit ist manchmal wünschenswert, insbesondere jetzt. Total entsinnt und entzweckt lebt's sich bisweilen besser, auch im Winter, wenn es schneit. Wer sich nach dem Sinn meiner Ausführungen hier fragt, hat die Grundbotschaft nicht verstanden, den Schuss nicht gehört und so weiter. Es sollte dem Leser mittlerweile geläufig sein, dass ich hin und wieder in die Sinnesleere abschweife, wild die Themen wechsel und mich einen Teufel um Logik und dergleichen schere. Besinnlichkeit ist bei mir vergebene Liebesmüh, das ist nur für Leute, die noch irgendwie an einen Sinn hinter allem glauben und diesen stets suchen. Dummerweise verschwindet er rasch, wenn man ihn soeben erspäht hat. Schlau sind jene (wie zum Beispiel Frau Asemwald), die sich dem Diktat der Sinnfrage entziehen. Wer glaubt, dass "Sinn machen" glücklich macht, der sollte sich lieber nach einer erfolgsversprechenderen Tätigkeit umschauen, der Weg der sinnlosen Sinnsuche ist steinig, frustrierend und verbittert.
Und was stellt man dann mit dem Sinn an, sollte er einem doch zu laufen? Macht er satt, glücklich oder leuchtet er im Dunkeln? Verbessert er die Welt, macht Kinder gesund und die Katze glücklich? Katzen sind befreit von der Sinnbesessenheit ihrer Menschen. Sie sinnieren wenig, sie sind einfach. Ohne Fragen. Hauptsache kleine Tiere zum jagen, genügend Sheeba in der Schale und eine Fußbodenheizung. Manchmal wäre Katzesein von Vorteil, nicht nur, wenn man sich durch enge Durchgänge zwängen muss.
Freitag, 21. Dezember 2007
Sonntag, 16. Dezember 2007
Kekszeit!
Wer backt mir zu Weihnachten Dorayakis? Das ist sicherlich die Krönung japanischer Backkunst, wie man unschwer am Namen erkennen kann.
Ein großer Freund des Dorayakis ist Doraemon, ein ohrenloser Katzenroboter aus dem 22. Jahrhundert, auf den ich hier bestimmt noch mal genauer eingehen werde.Rezept:
http://japanesefood.about.com/od/japanesecake/r/dorayaki.htm
Uggi referiert über Andora.
Das musste jetzt mal gesagt sein. Und überhaupt: Ich will so einiges andere auch. Immerhin hab ich heute schon was gekriegt. Der treue Kommentator Uggi hat meinen letzten Eintrag kommentiert. Der Text ist schön, darum soll er nicht im wenig beachteten Kommentarteil versauern (Wenn man versauert, dann doch lieber an einer der Theken Stuttgarter Fussballintellektuellenkneipen mit Saurem, den sie einen dort ausschenken. Den trink auch ich gerne, werde aber im Wettstreit von Dagmar geschlagen. Ich werde Revanche fordern. Weiterhin ist es doof, wenn man zu lange Texte in Klammern einfügt, denn das verwirrt den Leser und offenbart meine sprunghafte Natur.). :-) (Z;-) (&:-) ... Ich merke, ich schweife ab. Egal, zurück zu Uggi (Der eigentlich Jörg heißt) und folgendes geschrieben hat: "An Dora in Andorra: Natürlich muss ich eingestehen, dass nicht alles, was sich reimt, gut ist und dass Du wohl eher nicht in Andorra bist. Wenn ich jedoch Deinen Blog lese, kommt es mir oft so vor, dass Du zwar nicht in Andorra, aber doch auf einer anderen Ebene dieser Welt wandelts. Und mit dieser Ebene ist es so wie mit Andorra: Jeder weiß, dass es sie geben muss, so wie es auch Andorra gibt - jedenfalls theoretisch. Aber war schon jemals jemand in Andorra?
Hat schon jemals jemand in einer andorranischen Bar 17 Gin Tonic getrunken und dabei die Pradaletten von Miro Kloses Stylistin getreichelt, während draußen vor der Bar ein andorranischer Taxifahrer mit Migrationshintergrund, der gerade den Politikteil einer großen andorranischen Tageszeitung überblattert um so schnell wie möglich zum Sportteil zu kommen um zu sehen, welche andorranischen Vereine abstiegsgefährdet sind, auf einen wartet?
Zierte jemals das Profil eines in Berlin lebenden und arbeitenden andorranischen Regisseurs , welcher dem europäischen Programmkino entscheidende Impulse gibt und aus Solidarität mit dem Weltklima nur noch in Schwarzweiß dreht, den Feulletonteil der SZ?
Wurde jemals über einen Witz gelacht, welcher mit den Worten ´Ein Deutscher, ein Franzose und ein Andorraner kommen in eine Bar´ beginnt?
Und trotzdem: Eine Welt ohne Andorra wäre, international gesehen, irrational.
Und genau aus diesem Grund schreibe ich Dir. Deine Berichte in Deinem Blog zeigen mir, dass Deine Welt Interessantes zu bieten hat. Und dass es eigentlich auch meine Welt ist - sein könnte - wenn ich meine Welt nur auch einmal etwas mehr aus dorischen Augen beträchte, also, um meinen plumpen Vergleich weiter zu strapazieren, auch einmal das Andorra meiner Welt sähe.
Deshalb sehe ich Deinen Blog auch als aktive Lebenshilfe: Dora your Life! (Um einmal in der Sprache unserer Zeit zu bleiben (Vgl. J. Lebowski in ´The big Lebowski´)).
Und da das Internet sich im Grißen und Ganzen eher zum eitrigen Pickel auf der Hirnhaut der Welt en gros entwickelt, sehe ich Deinen Blog als Leuchtturm - und beantrage daher beim Kultusministerium eine Exzellenzförderung: Als Bollwerk gegen Mindervermittlung durch Minderbemittelte und Lüge - oder um mit einem Bild zu sprechen:
Da Anna log, als sie sagte, sie ginge ins Digi-Tal, werden wir nicht klüger.
Da es ja dieses Jahr bald 5 vor 12 ist, möchte ich Dir für die entscheidenden paar Lumen mehr, die Du heuer dem Licht in meiner Welt gabst, danken, wünsche Dir einen schönen 1.Jänner und hoffe, dass Du auch nächstes Jahr die Welt nicht alleine auf dem Strom von Raum und Zeit treiben lässt. Dein Uggi"
Hat schon jemals jemand in einer andorranischen Bar 17 Gin Tonic getrunken und dabei die Pradaletten von Miro Kloses Stylistin getreichelt, während draußen vor der Bar ein andorranischer Taxifahrer mit Migrationshintergrund, der gerade den Politikteil einer großen andorranischen Tageszeitung überblattert um so schnell wie möglich zum Sportteil zu kommen um zu sehen, welche andorranischen Vereine abstiegsgefährdet sind, auf einen wartet?
Zierte jemals das Profil eines in Berlin lebenden und arbeitenden andorranischen Regisseurs , welcher dem europäischen Programmkino entscheidende Impulse gibt und aus Solidarität mit dem Weltklima nur noch in Schwarzweiß dreht, den Feulletonteil der SZ?
Wurde jemals über einen Witz gelacht, welcher mit den Worten ´Ein Deutscher, ein Franzose und ein Andorraner kommen in eine Bar´ beginnt?
Und trotzdem: Eine Welt ohne Andorra wäre, international gesehen, irrational.
Und genau aus diesem Grund schreibe ich Dir. Deine Berichte in Deinem Blog zeigen mir, dass Deine Welt Interessantes zu bieten hat. Und dass es eigentlich auch meine Welt ist - sein könnte - wenn ich meine Welt nur auch einmal etwas mehr aus dorischen Augen beträchte, also, um meinen plumpen Vergleich weiter zu strapazieren, auch einmal das Andorra meiner Welt sähe.
Deshalb sehe ich Deinen Blog auch als aktive Lebenshilfe: Dora your Life! (Um einmal in der Sprache unserer Zeit zu bleiben (Vgl. J. Lebowski in ´The big Lebowski´)).
Und da das Internet sich im Grißen und Ganzen eher zum eitrigen Pickel auf der Hirnhaut der Welt en gros entwickelt, sehe ich Deinen Blog als Leuchtturm - und beantrage daher beim Kultusministerium eine Exzellenzförderung: Als Bollwerk gegen Mindervermittlung durch Minderbemittelte und Lüge - oder um mit einem Bild zu sprechen:
Da Anna log, als sie sagte, sie ginge ins Digi-Tal, werden wir nicht klüger.
Da es ja dieses Jahr bald 5 vor 12 ist, möchte ich Dir für die entscheidenden paar Lumen mehr, die Du heuer dem Licht in meiner Welt gabst, danken, wünsche Dir einen schönen 1.Jänner und hoffe, dass Du auch nächstes Jahr die Welt nicht alleine auf dem Strom von Raum und Zeit treiben lässt. Dein Uggi"
Donnerstag, 6. Dezember 2007
Drei Haselnüsse für Dorenbrödel
Weihnachtszeit ist Weihnachtsmarktzeit, aber nur wenn es auf den schönen Mittelaltermarkt in Esslingen geht. Da dürfen Frauen mittleren Alters - wie ich es ja fast schon bin - sich stilgerecht gewanden, Met trinken, Suppe essen und den Spielleuten lauschen. Ich werfe mich schon mal in passendes Tuch und erdenke mir ein Traumschloss, in dessen Türmchen ich auf einen holden, edlen und kühnen Ritter warte, während Tauben mir das Korn sortieren. Sollte er kommen, dann lass ich mein schütteres Haar aus dem Fenster herunter rapunzeln. Ich hoffe, der Prinz kommt in Froschform. Das tut dann weniger weh, wenn er sich an mein Haupthaar hängt.
PS: vom 6.12. bis 12.12. 07 liegt der SuperIllu die DVD von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel bei, einem meiner aller liebsten Filme. Ein weiterer Grund, jenes Glanzstück journalistischen Treibens für €2,99 zu erwerben.
PS: vom 6.12. bis 12.12. 07 liegt der SuperIllu die DVD von Drei Haselnüsse für Aschenbrödel bei, einem meiner aller liebsten Filme. Ein weiterer Grund, jenes Glanzstück journalistischen Treibens für €2,99 zu erwerben.
Mittwoch, 5. Dezember 2007
Hoch die Tassen vor feurigem Grau.
Endlich hat Martin mein Porträt zu Ende gemalt und ausgestellt. Es wird feierlich im Foyer seines Arbeitsplatzes aufgehängt. Besitzer und Geschäftsführung des Verlages, für den ich auch Abos verkaufe (siehe Blogeintrag) lassen die Tassen klirren
Das Bild ist geht so halbwegs in Ordnung. Die Farben entbehren nicht einer gewissen Tristesse, passen aber zum Sichtbeton. Man könnte meinen ich sei Architektin, die durch das feurige Grau des Hintergrunds leicht irritiert ist. Mein Tip an den Künstler: Übung macht den Meister. Einfach nochmal 30-40 Gemälde von mindestens einem Quadradmeter Leinwand malen und an prominenten Plätzen ausstellen, dann klappt das irgendwann schon.
Das Gute: Jetzt sieht mich Martin jeden Morgen auf dem Weg zum Büro, auch wenn ich länger ausschlafe.
Das Bild ist geht so halbwegs in Ordnung. Die Farben entbehren nicht einer gewissen Tristesse, passen aber zum Sichtbeton. Man könnte meinen ich sei Architektin, die durch das feurige Grau des Hintergrunds leicht irritiert ist. Mein Tip an den Künstler: Übung macht den Meister. Einfach nochmal 30-40 Gemälde von mindestens einem Quadradmeter Leinwand malen und an prominenten Plätzen ausstellen, dann klappt das irgendwann schon.
Das Gute: Jetzt sieht mich Martin jeden Morgen auf dem Weg zum Büro, auch wenn ich länger ausschlafe.
Plasteessen hilft bei kulinarischem Jetlag nicht
Doren sollte man nicht hungern lassen. Sie werden unleidig, bissig und im Allgemeinen unausstehlich. Sie wollen stets gut gefüttert sein, mit feinen Sachen. Wenn die Hose schon spannt, dann soll es wenigstens geschmeckt haben. Geld ausgeben und erworbenes transportieren ist anstrengend und leert den Magen, der sich per Grollen bei mir meldet. Mein Plan sagt mir ich sei in Ropongi Hills, der Heimat der Expats und jener, die an deren Geld wollen. Hier ist rund um die Uhr was los, die Stadt schläft sozusagen nie. Ihre Bewohner jedoch schon. Immer, vorzugsweise im Stehen und überall - wenn sie nicht gerade telefonieren. Knurr. Ich lenke mich vom Hunger ab. Mal schauen, wovon sich die internationale Business-Elite so ernährt.
Ebenso international wie das Publikum scheint hier die Küche zu sein, auch neudeutsch (im Fladenbrot, mit Alles und mit Scharf) kann man speisen. Ob es in Japan auch Dönertiere gibt?Japaner haben kleine Mägen, es gibt entsprechende Portionen.
Das Auge isst mit. Ich auch. Die Kaki war etwas hart. Sie diente der Dekoration und meiner Blamage. Im Hunger kenn ich da aber nichts. Nur das Blatt hab ich liegen lassen.
Um so feiner das Essen, desto kleiner die Portion. Mein durch Textil- und Schuhzukauf geschundenes Portmonai macht langsam schlapp, mein Magen interessiert das nicht.Die Speisekarte, in Plaste nachgebildet. Ein Traum. Aber zu teuer. Ich will auch so was haben: Blutwürste, Broiler, Schnitzel, Eintopf in unecht, als Deko für mein Fenster.
Meinem Restbudget entsprechend gibt es noch Suppe.
Am nächsten Morgen bestellt Martin Frühstück aufs Zimmer, weil wir früh zurückfliegen müssen. Hotelfrühstück ist einer internationalen Einheitsnorm unterworfen, sodass internationale Businesskasper trotz jetsetendem Lifestyle nie durch lokale Eigenheiten aus ihrem Rhythmus gebracht werden, sozusagen an kulinarischem Jetlag leiden müssen. Ich hätte lieber eine Portion Algen, und komischen Fisch, der sich roh auf dem Teller räkelt und Suppe mit bunten Einlagen. Gibt es aber nicht. Gute Laune auch nicht. Ich will nicht zurück nach Hause, will in Tokyo bleiben. Ich lasse Martin an meiner Laune teilhaben. Er ist das gewöhnt von mir. Er sollte es jedenfalls sein. Auch egal. Ich hasse Flugzeugfraß.
Freitag, 30. November 2007
Mein neuer Lieblingsfilm
Nach dem ich diesen Film in einem Hinterhofkino in Tokyo gesehen habe, habe ich beschlossen, das selbe auszuprobieren. Ich gehe morgen zum Fischmarkt.
Übrigens: Ich bin mir nicht sicher, ob Dora ein guter Katzenname ist. Heike ist gut, oder Irene. Aber Dora? Ich würde mir doof vorkommen, wenn ich meine Katze Dora nennen würde.
Donnerstag, 29. November 2007
Geistesgesund durch temporären Analphabetismus
Ein Blick in meine Einkaufstüten zeigte: Das gefährliche Loch in meinem Koffer schien sich langsam zu füllen, den vielen Einkaufsläden sei Dank. Und wenn ich zuviel gekauft hab, brauch ich wohl eine neue Tasche. Oder ich steck's bei meinem lieben Mitreisenden in den Koffer. Der nimmt sowieso nur wieder Blödsinn mit.
Blödsinn gibts hier an allen Ecken, leuchtend bunt und wunderschön. Wahrscheinlich wär er nur halb so schön, wenn man die Schrift entziffern könnte. So fühle ich mich wohl in meiner Rolle als Analphabetin, an der die zugekokster Werberhirne entsprungenen Texte schadlos vorbeigleiten. Man sollte sich temporär dealphabetisieren können, dann wäre die Welt durchaus angenehmer.
Japaner, und es gibt verdammt viele davon, werden nicht durch die Gnade der Ignoranz geschützt und bekommen jene verkaufsfördernde Verbraucherinformationen mit großen Löffeln in die Misosuppe geschüttet. Trotzdem sind sie fidel und freundlich. Die Freude über das bunte Neonlicht sticht seinen verblödeten Inhalt, das Medium ist hier offensichtlich die Botschaft - und die leuchtet farbenfroh.
Der Freude trotz totaler Werbebedröhnung muss eine langjährig erlernte Technik zu Grunde liegen, die ihre Wurzeln im 3. Jahrhundert vor Christus hat und seither von asketischen, ganzkörperepilierten Mönchen weitergereicht wird. Ich habe beschlossen, ein Kloster aufzusuchen, um mich dieser Fähigkeit zu bemächtigen. Wenn es mir gelingt, sollte ich in der Lage sein einen Mediamarkt zu durchqueren ohne dabei bekloppt zu werden.
Blödsinn gibts hier an allen Ecken, leuchtend bunt und wunderschön. Wahrscheinlich wär er nur halb so schön, wenn man die Schrift entziffern könnte. So fühle ich mich wohl in meiner Rolle als Analphabetin, an der die zugekokster Werberhirne entsprungenen Texte schadlos vorbeigleiten. Man sollte sich temporär dealphabetisieren können, dann wäre die Welt durchaus angenehmer.
Japaner, und es gibt verdammt viele davon, werden nicht durch die Gnade der Ignoranz geschützt und bekommen jene verkaufsfördernde Verbraucherinformationen mit großen Löffeln in die Misosuppe geschüttet. Trotzdem sind sie fidel und freundlich. Die Freude über das bunte Neonlicht sticht seinen verblödeten Inhalt, das Medium ist hier offensichtlich die Botschaft - und die leuchtet farbenfroh.
Der Freude trotz totaler Werbebedröhnung muss eine langjährig erlernte Technik zu Grunde liegen, die ihre Wurzeln im 3. Jahrhundert vor Christus hat und seither von asketischen, ganzkörperepilierten Mönchen weitergereicht wird. Ich habe beschlossen, ein Kloster aufzusuchen, um mich dieser Fähigkeit zu bemächtigen. Wenn es mir gelingt, sollte ich in der Lage sein einen Mediamarkt zu durchqueren ohne dabei bekloppt zu werden.
Mittwoch, 28. November 2007
Füllstoff für den Koffer
Irgendwie hatte ich zu wenig Hosen im Koffer. Es fehlt eigentlich immer genau das, was ich gerade brauche. Das ist eine Regel, die in diesem Fall nicht durch eine Ausnahme bestätigt wurde, da ich ausgerechnet keine helle Hose hatte, die mit dem dunkelgrünem Oberteil harmonierte. Solche Probleme löst man am besten mit Geld, in so fern man welches hat. Ausreichend Yen-Scheine hatte ein Blick in die Börse zum Vorschein gebracht. Da ich ohne Schuhe sehr knapp unter 1.70m groß bin, machte ich mir keine Sorgen, dass die auf japanische Verhältnisse geschnittenen Hosen nicht passen könnten. Nun gut, Japanerinnen scheinen um die Hüfte extrem schmal zu sein, was man dem lokalen Schnitt durchaus angemerkt hatte. Ich hatte sowieso viel mehr Lust auf einen neuen Rock, da kommen die Stiefel, die ich mit noch kaufen sollte, besser zur Geltung. Ich habe mich mal umgeschaut, wie die Einheimischen sich so kleiden.
Gerne bedecken sie ihr Knie, jedoch eher von unten als von oben. Die Schulmädchenuniform mit Faltenrock und Strümpfen hat mir besonder gut gefallen. Noch war Geld im Beutel, und wenn das ausgehen sollte, dann würde ich einfach meine getragenen Unterhösschen verkaufen. Dachte ich mir jedenfalls. Egal. Darüber wollte ich mir später Gedanken machen, erst musste Füllstoff für den Koffer angeschafft werden.
Sonntag, 18. November 2007
Hard-boiled Münzwaschomat und das Ende meiner Hose
Hach, wie doof: Das dem Essen beigelegte Sojasoßenplastikaufreisundwegwerffläschchen hatte sich zuerst meinem Versuch, mittels Beißwerkzeug an den Inhalt zu kommen, wehement widersetzt, doch dann kurzerhand umdisponiert und sich über meiner leider nicht sojasoßenfarbenen Hose entlehrt. Gute Gelegenheit, lokale Waschbräuche zu erkunden.
Und siehe da: der Münzwaschsalon ist auch in Japan heimisch! Ich kann keinem Münzwaschomat widerstehen, die tollsten Bekanntschaften und Entdeckungen habe ich dort schon gemacht. Den Mann fürs Leben war zwar nicht dabei, aber der Einblick in das Leben jener, denen keine eigene Waschmaschine zur Verfügung steht, hat mich stets fasziniert. Zugegeben: ich bin leicht zu faszinieren, aber auch wieder schnell entfasziniert. Grundsätzlich unterscheide ich zwischen jenen, die aus blanker Not weder Platz noch Geld für eine eigene Maschine haben und jenen, die sich nicht durch eine Waschmaschine binden lassen wollen, folglich dem Waschnomadentum frönen. Der moderne urbane Waschnomade, ein Trend den die Weißwarenindustrie bislang verschlafen hat. Ich werde sie jedenfalls nicht wecken. Vom Anblick der rotierenden Hose kurzfristig hypnotisiert verlier ich mich gerne in derart Gedanken, insbesondere wenn Münzwaschomaten wie dieser schlecht besucht sind. Am Ende meines Gedankenganges, der sich als Sackgasse erwies, drohte Langeweile wie ein ausgehungertes Raubtier. Also: erst mal Gebiet erkunden.
Eine hinten links jenseits des Geldwechslomat leicht verdeckte Tür war nur angelehnt. Meine Neugierde wurde geweckt. Wenn die mal wach ist, bedarf es elefantenportionene Beruhigungsmittel, um sie wieder in den Schlaf zu wiegen. Die hätte es im Automaten vor der Tür gegeben, aber ich hatte mein ganzes Kleingeld schon in den Waschomat geschmissen, in welchem meine befleckte Hose gerade eine nette Runde drehte.
Hinter der Tür befand sich ein düsterer Gang, ein sonderbares Brummen drang aus den Gullideckeln, es roch nach einer Mischung aus Wunderbaum und Fritörin, war aber sehr sauber, wie eigentlich alles hier. Mein Lieblingsautor, der japanische Herr Murakami, hat in seinen Büchern so alles mögliche über das Treiben unterhalb Tokios geschrieben. Da ich seinen Geschichten glauben schenke, warf ein nicht mehr ganz so leichtes Gefühl der Mulmigkeit seinen Schatten auf das lodernde Feuer meiner Neugier. Ohne Erfolg, denn Schatten haben gegen Feuer nur geringe Chancen.
Ich musste mir eingestehen, dass ich mich im Labyrinth der Gänge ein kleines bisschen verlaufen hatte. Eine einsame Nichtplastikpalme neben einem üppig gefüllten Aschenbecher zeugte von menschlicher Belebtheit, leise drang Jazzmusik in mein Ohr. Ich folgte ihr und entdeckte eine weitere angelehnte Tür, durch deren Spalt die Musik wohl ihren Weg zu mir bahnte.
Jenseits der Tür war eine Treppe, deren Ende dank Dunkelheit nicht auszumachen war. Vom Forscherdrang getrieben erklomm ich unzählige Stufen und gelangte schlussendlich in einen unübersichtlichen, niedrigen Raum.
Wirres Geflecht durchzog das Zimmer, als ob eine überdimensionale Spinne neugierige Mädchen darin einfangen wolle. Doch mit dorischen Reflexen konnte ich der Gefahr entrinnen und schlängelte mich durch den katakombösen Raum zur Quelle der Musik - Jazzmusik mit wilden Rhythmen und einem Saxofonisten, der versuchte, jenseits der Grenze zum Lärm Musik zu finden. Ob er an diesem Abend noch erfolgreich sein würde, war mir nicht klar, doch genoss ich seine Suche.
Durch einen weiteren Gang gelang ich schließlich in einen fensterlosen Raum, der eng anliegend um einen Koch und seine Küche geschneidert wurde. Ich entledigte mich meiner Stiefel, wie es in guten japanischen Etablissements üblich ist. Fünf Zentimeter kleiner schien die Decke schon etwas ferner, der Raum gewann an Größe. Es roch nach Misosuppe, die der freundliche Herr mir auch gleich in einer Schale reichte. Dazu gab es erbsenartige Schoten, deren Inhalt leicht salzig schmeckte.
Auch Japaner zeigen stolz ihre Sammlung an Alkoholika, hier waren die Wände gesäumt mit Sakeflaschen. Das macht es mir immer einfach, trotz mangelnder Sprachkenntis durch Gestik meinem Begehr Ausdruck zu verleihen.
Warmer Sake lief mir wie Öl den Hals hinunter und wärmte Leib und Seele. Ob ich jemals wieder zurück zu meiner Hose finden würde? Diesen Gedanken blendete ich vorerst aus. Dafür war später Zeit.
Und siehe da: der Münzwaschsalon ist auch in Japan heimisch! Ich kann keinem Münzwaschomat widerstehen, die tollsten Bekanntschaften und Entdeckungen habe ich dort schon gemacht. Den Mann fürs Leben war zwar nicht dabei, aber der Einblick in das Leben jener, denen keine eigene Waschmaschine zur Verfügung steht, hat mich stets fasziniert. Zugegeben: ich bin leicht zu faszinieren, aber auch wieder schnell entfasziniert. Grundsätzlich unterscheide ich zwischen jenen, die aus blanker Not weder Platz noch Geld für eine eigene Maschine haben und jenen, die sich nicht durch eine Waschmaschine binden lassen wollen, folglich dem Waschnomadentum frönen. Der moderne urbane Waschnomade, ein Trend den die Weißwarenindustrie bislang verschlafen hat. Ich werde sie jedenfalls nicht wecken. Vom Anblick der rotierenden Hose kurzfristig hypnotisiert verlier ich mich gerne in derart Gedanken, insbesondere wenn Münzwaschomaten wie dieser schlecht besucht sind. Am Ende meines Gedankenganges, der sich als Sackgasse erwies, drohte Langeweile wie ein ausgehungertes Raubtier. Also: erst mal Gebiet erkunden.
Eine hinten links jenseits des Geldwechslomat leicht verdeckte Tür war nur angelehnt. Meine Neugierde wurde geweckt. Wenn die mal wach ist, bedarf es elefantenportionene Beruhigungsmittel, um sie wieder in den Schlaf zu wiegen. Die hätte es im Automaten vor der Tür gegeben, aber ich hatte mein ganzes Kleingeld schon in den Waschomat geschmissen, in welchem meine befleckte Hose gerade eine nette Runde drehte.
Hinter der Tür befand sich ein düsterer Gang, ein sonderbares Brummen drang aus den Gullideckeln, es roch nach einer Mischung aus Wunderbaum und Fritörin, war aber sehr sauber, wie eigentlich alles hier. Mein Lieblingsautor, der japanische Herr Murakami, hat in seinen Büchern so alles mögliche über das Treiben unterhalb Tokios geschrieben. Da ich seinen Geschichten glauben schenke, warf ein nicht mehr ganz so leichtes Gefühl der Mulmigkeit seinen Schatten auf das lodernde Feuer meiner Neugier. Ohne Erfolg, denn Schatten haben gegen Feuer nur geringe Chancen.
Ich musste mir eingestehen, dass ich mich im Labyrinth der Gänge ein kleines bisschen verlaufen hatte. Eine einsame Nichtplastikpalme neben einem üppig gefüllten Aschenbecher zeugte von menschlicher Belebtheit, leise drang Jazzmusik in mein Ohr. Ich folgte ihr und entdeckte eine weitere angelehnte Tür, durch deren Spalt die Musik wohl ihren Weg zu mir bahnte.
Jenseits der Tür war eine Treppe, deren Ende dank Dunkelheit nicht auszumachen war. Vom Forscherdrang getrieben erklomm ich unzählige Stufen und gelangte schlussendlich in einen unübersichtlichen, niedrigen Raum.
Wirres Geflecht durchzog das Zimmer, als ob eine überdimensionale Spinne neugierige Mädchen darin einfangen wolle. Doch mit dorischen Reflexen konnte ich der Gefahr entrinnen und schlängelte mich durch den katakombösen Raum zur Quelle der Musik - Jazzmusik mit wilden Rhythmen und einem Saxofonisten, der versuchte, jenseits der Grenze zum Lärm Musik zu finden. Ob er an diesem Abend noch erfolgreich sein würde, war mir nicht klar, doch genoss ich seine Suche.
Durch einen weiteren Gang gelang ich schließlich in einen fensterlosen Raum, der eng anliegend um einen Koch und seine Küche geschneidert wurde. Ich entledigte mich meiner Stiefel, wie es in guten japanischen Etablissements üblich ist. Fünf Zentimeter kleiner schien die Decke schon etwas ferner, der Raum gewann an Größe. Es roch nach Misosuppe, die der freundliche Herr mir auch gleich in einer Schale reichte. Dazu gab es erbsenartige Schoten, deren Inhalt leicht salzig schmeckte.
Auch Japaner zeigen stolz ihre Sammlung an Alkoholika, hier waren die Wände gesäumt mit Sakeflaschen. Das macht es mir immer einfach, trotz mangelnder Sprachkenntis durch Gestik meinem Begehr Ausdruck zu verleihen.
Warmer Sake lief mir wie Öl den Hals hinunter und wärmte Leib und Seele. Ob ich jemals wieder zurück zu meiner Hose finden würde? Diesen Gedanken blendete ich vorerst aus. Dafür war später Zeit.
Freitag, 9. November 2007
Mittwochs gibt's Unverständliches 30% billiger.
www.dora.jp ist eine schöne Adresse, vor allen Dingen, wenn man sie auf eine Wand gedruckt entdeckt. Noch schöner wird sie, wenn sie von Weinkorken umgeben ist, die den Zweck des Ortes andeuten: Alkoholkonsum. Für Damen wie mich gibt's Mittwochs 30% Prozent Nachlass - hoffentlich auf den Preis, nicht den Alkoholgehalt.
In Unkenntnis der lustigen Buchstaben, die sich der Japaner zur Verwirrung junger Damen aus dem Westen wie mich ausgedacht hat, ließ ich mich überraschen, was da ein feinen Räudigkeiten in Gläsern gereicht wurde.
Gut, dass Martin nicht mehr fotografiert hat, wie der Abend dort unten geendet hat. Ohggottogottogottogott. Gottogottogott.
Japanreise dank Gezeter und Gequengel.
Eine Dora muss reisen, damit sie nicht total unausstehlich ist und den Rest der Welt in Grund und Boden quengelt.
Das ist Martin, meinem Mitbewohner (fauler Hund auf dem Bild), nicht entgangen. Da ich laut genug gejammert und gezetert habe (eine Sache, in der ich sozusagen die persönliche Weltmeisterschaft gewonnen habe) sind wir zusammen nach Tokyo - Heimat der leider noch nicht legendären Dora Dining Bar - geflogen.
Dienstag, 16. Oktober 2007
Holunder, Holunder, die Welt wird immer runder
Samstag, 13. Oktober 2007
Weihnachtlicher Glanz dank vietnamesischem Kleid
Die Zähmung und Eingliederung von Betania aus Sardorien schreitet dank Job langsam voran. Als Vietnamesin verkleidet wirbt sie nun auf der Straße für das Mittagsmenü für €6.90, Getränk und Suppe inklusive.
Das Kleid passt, doch die durchaus unvietnamesische Nase verrät ihre ebenso durchaus unvietnamesische Herkunft. LeUyen stört das nicht.
Betania auch nicht. Sie freut sich darüber, dass sie dank neuem Gewand von hinten wie eine Christbaumkugel leuchtet.
Das Kleid passt, doch die durchaus unvietnamesische Nase verrät ihre ebenso durchaus unvietnamesische Herkunft. LeUyen stört das nicht.
Betania auch nicht. Sie freut sich darüber, dass sie dank neuem Gewand von hinten wie eine Christbaumkugel leuchtet.
Unpompöse Namen beruhigen den Pöbel
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