Dienstag, 24. Februar 2009

Fern des Schwellenalters in Ruhe altern.

Ich habe übrigens am Mittwoch (25.2.) Geburtstag. Im Gegensatz zu Harald verrate ich mein Alter: Ich werde 34. Das ist noch weit genug weg vom nächsten Schwellenalter, das 30er-Trauma ist überwunden oder verdrängt. Zugegeben, meine Mimik hat diverse Spuren in meiner virtuellen Haut hinterlassen, aber ein Leben ohne Gesichtsverzerrungen wäre mir zu langweilig und wahrscheinlich schlicht unmöglich. Ich müsste meinen nicht gerade minimal gestalteten Mund öfters halten und dürfte beim Klugscheißen die Stirn nicht mehr in Falten werfen. Ne. geht nicht. Ich mach mal weiter so, die Sorgen verschiebe ich bis die 40 sich von der fernen Zukunft in temporale Sichtweite begeben hat.
Wer Lust hat, mir mit zu feiern, der soll sich melden: dora.asemwald@gmx.net.

Montag, 16. Februar 2009

Das Mireille Mathieu Trauma

Haare auf dem Kopf wachsen. Das freut den Frisör und sorgt für optische Abwechslung. Viele Frisuren haben bislang meinen Kopf geschmückt, passend zur Lebensphase, mal schön, mal Jugendsünde, mal belanglos. Traumatisch: Die Mireille Mathieu Topffrisur. Meine Freundinnen in der Grundschule hatten Haare wie Barbie – ich sah aus wie ein kleiner Bub.
„Das ist viel praktischer so“, meinte meine Mutter und zerrte mich zum Frisör. Als nicht ganz so praktisch stellte sich meine daraus folgende Tobsucht heraus. Ich beschloss, so lange zu schreien, bis die Haare wieder mindestens so lange waren wie vorher. Das ist mir auch fast gelungen. Jedenfalls blamierte ich meine Mutter noch vor Ort in solchem Maße, dass sie fortan die Straße des Frisörs mied. Mission erfüllt. Kein Frisör sollte je wieder Hand an meine Haare legen.
Als die Haare dann doch zu lange wurden habe ich sie mir heimlich selbst geschnitten. Meiner Mutter gegenüber hab ich das aber verleugnet. Erst der Gruppenzwang meiner Waver-Clique hat den Bann gebrochen. Nun hatte ich eine asymetrisch gerupfte, wesentlich kürzere Frisur, schwarz gefärbt, im Kontrast zur bleich gepuderten Haut, leuchtrote Pickel als Highlights. Meine Mutter hat es jedoch nicht erfreut. Sollte es auch nicht. Auf gar keinen Fall.

In den letzten fünf Jahren hab ich meine Haare grob zwischen Kinn- und Schulterlänge gehalten. Meine Haarspange ist ein Zitat aus der Zeit vor dem Mireille Mathieu Trauma. Das ist nicht gerade abwechslungsreich, aber man erkennt mich so recht schnell.
Immer mehr Frauen tragen derzeit Ponys. Das sähe jugendlich aus und sei ja irgendwie auch praktisch, sagte mir ein befreundeter Frisör. Zum Glück kann ich heute bisweilen meine Tobsucht unterdrücken.

Freitag, 13. Februar 2009

Bronzemedaille für die Wurst und kleingeschriebenes Glück

Fast jeder Mensch aus Fleisch und Blut hinterlässt einen digitalen, also virtuellen Schatten. Dieser lässt sich problemlos ergugeln (siehe: mein Schatten). In Ermangelung eines greifbaren Körpers bin ich somit eine virtuelle Schattengestalt ohne Schattenspender, ein sich selbst werfender Schatten. Oder genauer gesagt: Ich bringe materielle Menschen dazu, meinen Schatten, also mich, zu werfen. Mein Körper ist die Summe aller Medien, die meinen Geist transportieren, sei es meine Webseite, die Zettel, auf denen ich zu sehen bin oder Zeitschriften, die über mich schreiben.

Mir ist heute nach in mich gehen, das dorische Bewusstsein ergründen und dergleichen. Die Seite 123people.de spuckt neben ein paar beliebigen Bildchen und Links auch eine Begriffswolke zu mir aus. Der größte Begriff: Zettel. Nun gut, ich trete derzeit in Form von Zetteln und Kärtchen physisch in Erscheinung. Das hat die Wolke ganz gut erkannt. Danach: Zentner. So heißt der Typ mit Nachnamen, der mich zeichnen muss und die Zettel bisweilen verteilt. Nachvollziehbar. Wurst. Der drittgrößte Begriff: Wurst! Zugegeben: ich mag Wurst. Meine vegetarische Phase habe ich überwunden. Ein Leben ohne Rote Wurst, der Königin der Wurstwaren ist möglich, aber nicht wünschenswert. Aber: Platz drei für die Wurst, Bronzemedaille sozusagen, macht mich doch etwas begriffswolkenstutzig.

Stuttgart kommt knapp nicht aufs Treppchen, auch wenn ich dort verortet bin. Prinz? Ist ein Stadtmagazin, welches einen schönen Artikel über die nächste Ausstellung in meiner Galerie geschrieben hat. Kessel(.tv) ist ein befreundeter Blog, der über das Nachtleben im Kessel von Stuttgart schreibt. Leider hab ich noch keinen Blog über das Tagleben gefunden. Hier mein Vorschlag, liebe Kollegen Blogger: Daylight, the ultimate daylife guide.

In der Wolke wirds hintenraus etwas beliebig: Frisur, Glück, HipHop und Flasche. Bei mir wird Glück kleingeschrieben. Ne. Doofe Botschaft. Immerhin ist Glück mit dabei. Ich bin ja keine von denen, die Glück nur aus den Keksen vom Chinarestaurant Ming oder Dynasty kennen.

http://www.123people.de/s/dora+asemwald

Montag, 2. Februar 2009

Leihen statt Kaufen mit Johann Schwarz

Ein Kommentar zum Artikel über Ansager und Zuhörer gab es einen Kommentar, der in der Popeligkeit des Kommentarlinks untergeht und hier nochmal zur Diskussion gestellt werden soll.

Liebe Dora,ich schätze es sehr, dass Du Dich nicht nur mit dem Zeitgeist, sondern auch mit dem raffinierten, kalkulierten Umgang mit der Wahl der Abfolge der richtigen Worte auskennst (Wie sagt man denn nochmal ´in Echt´ dazu?...Menno, mein Gedächtnis mal wieder...). Also, gekonnt, dass Du gleich zu Beginn das Wort ´Witterung´ im Sinn von ´Wetter´ benutzt. So bringst Du den Leser davon ab, sich auf die eigentlich viel wichtigere Bedeutung, nämlich das Wittern, zu konzentrieren, sicher in der Hoffnung darauf, dass nun keiner Deiner Leser im Folgenden nun noch darauf achtet, auf hinterlistiges Product-Placement (z.B. für die durchaus respektable Bütique) zu achten. So führst Du sicher sogar diejenigen Leser hinters Licht, die sich nicht schon allein von diesem Anglizismus abschrecken lasssen!Respekt!Meine Meinung zur Mode: Ich leihe mir an der Kasse immer Bowlingschuhe aus, wenn ich Bowlen gehe. Würde mir wünschen, dass sich diese durchaus sinnvolle Dienstleistung auch auf andere Anlässe des Alltags oder auch der Allnacht ausdehnen würde. Die Situation heute ist doch, bei Lichte besehen, desaströs:Man kauft sich Kleider, meist ohne genau zu wissen, welche Anforderungen der kommende Tag an sie stellen wird! (Naja, so ungefähr schon, aber Du wirst mir da doch sicher zustimmen: Der kommende Tag und seine modetechnischen Anforderungen - das ist ein komplexes Thema!) Also kaufen die meisten Menschen im Voraus Kleidung, ohne die genauen Anforderungen zu kennen! Und schlimmmer noch: Ist der Tag/die Nacht rum, wird die Kleidung in den Schrank gehängt - um eines unseligen Tages nochmals aufgetragen zu werden!!! Würde jemand so etwas mit seinen Papiertaschentüchern machen???Gut, jetzt wird natürlich mancher sagen: Im Fernsehen kommt doch jeden Tag das Gleiche - daher reicht doch zum Fernsehen jeden Tag der selbe Jogginganzug! Und da muss ich sagen: okay!Aber an alle da draußen, die nicht nur fernsehen, sondern zum Beispiel auch mal zum Bowlen gehen wollen:Mehrweg statt Monotonie! Leihen statt kaufen, oder: Gezielt kaufen, tragen, verkaufen, und dann wieder punktgenau vor dem nächsten Lebensereignis: im FACHHANDEL neu eindecken!Mit illusionistischen Grüßen,Johann Schwarz
29. Januar 2009 16:31

Die neue Ausstellung mit Svenja

Die nächste Ausstellung in meiner Galerie droht, hier die Einladung. Freitag, 20. Februar 2009 ab 19 Uhr in der Galerie.
Galerie Dora Asemwald
Heusteigstraße 65
70180 Stuttgart

Gezeigt werden: Porträtfotografien von Svenja Eckert. Nicht von Gün, der ist nur vorne auf dem Bild, weil er von Svenja porträtiert wurde. Das scheint nicht allen einzuleuchten. Fast alle die den Flyer sehen sagen zuerst: "Ah, der Gün". Der Bursche scheint ja bekannt wie ein bunter Hund zu sein. Vielleicht kommt er ja auch zur Vernissage.