Dienstag, 28. September 2010
Grundrecht auf alberne Verkleidung
Das Berufsdemonstrantentum ist was für harte Knechte (und KnechtInnen?, äh Mägde). Sich auf kalten Kreuzungen den Arsch abfrieren, in zugigen Baumhäusern schlafen, nervzerreibende Vuvuzelaübstunden, von Politikern verunglimpft und Polizisten durch die Gegend gezerrt werden und das ganze für 'ne warme Parkschützersuppe und einem Nachschlag Idealismus ohne Sahne reiht sich nicht gerade in die Liste der Traumjobs zwischen Lokomotivführer und Topmodel ein. „Democracy can sometimes be a little bit difficult“, hat der OB schon erkannt. Vor allen Dingen, wenn man sich dazu wie der im obigen Film gezeigte Bauzaunbesucher noch eines pikanten Teilaspektes des Themas „Oben bleiben“widmet. Man mag mich Schönwetterdemonstrantin schimpfen, aber ich übe mein Grundrecht auf Versammlungsfreiheit dann doch lieber mit einem Button auf der Jacke aus.
Zuvor erschienen auf brezel.me
Dienstag, 21. September 2010
Absolut relativ
Gibt es eine absolute Wahrheit oder nicht? Mit dieser Frage endete vorläufig die Diskussion zum letzten Artikel. In einer heißen Diskussion über den derzeitigen Star der Streitthemenszene, Stuttgart21, warf mir ein S21-Befürworter vor, Schuld am rauen Umgangston in der Diskussion auf beiden Seiten zu suchen. Dabei sei die Sachlage eindeutig. Gegner seien im Unrecht. Befürworter im Recht. Und Dora sei eine denkfaule Relativistin und somit eine moralische Gefahr für die Menschheit. Der Wahrheitsalarm in meinem konstruktivistisch geprägten Hirn ging sofort auf Stufe rot.
Eine absolute Wahrheit, eine Realität wäre ein universeller Maßstab, an welchem alle Weltsichten auf ihre Validität geprüft werden könnten. Ich jedoch behaupte, dass das, was wir als Wahrheit betrachten nur ein gesellschaftlicher Konsens ist.
Absolute Wahrheit
Nehmen wir mal an, es gäbe sie, die absolute Wahrheit. Im Bereich physischer Existenz funktioniert das noch ganz gut. Man kann noch so unterschiedlicher Meinung sein, auf die Existenz eines Flusses, eines Berges oder eines Menschens kann man sich einigen. Wird man spezifischer, kann schon ein Duplo oder die längste Praline der Welt die Geister spalten. Denn hier kommt Interpretation ins Spiel. Ein Messer kann Werkzeug und Waffe sein. Es kommt auf den Kontext an, zum Beispiel der Rücken eines Feindes oder einfach ein Brot. Abstrakte Begriffe ziehen uns dann vollends den Teppich der Realität unter den Füßen weg.
Absolute Moral
In unserer Diskussion kamen wir auf ein besonders brisantes Thema in der Welt des Abstrakten: Moral. Mein absolutistischer Antagonist sieht eben dort eine absolute Wahrheit jenseits kultureller Übereinkünfte. Das machte er am Beispiel der Steinigung ehebrüchiger Frauen fest. Er denkt, dass deren moralische Beurteilung nicht eine kulturelle Frage sei, was es meiner relativistischen Sichtweise nach jedoch der Fall ist. Demnach akzeptiere ich, dass eine steinigende Kultur aus ihrer eignen Perspektive moralisch richtig handelt. Das zu akzeptieren heißt noch lange nicht, es gut zu heißen.
Es gibt wiederum Kulturen, die steinigende Kulturen zur Sicherung der eigenen wirtschaftlichen Interessen niederbomben und besetzen. Dabei sterben viel mehr Menschen als je Frauen gesteinigt wurden. Ist ihr Handeln moralisch besser? Ein Absolutist behauptet, dass die Frage eindeutig zu beantworten sei. Ich kann sie nicht beantworten.
Absoluter Glaube
Moral ist oft tief in der jeweiligen Religion verwurzelt, Kirchen werden heute immer noch als moralische Institutionen geachtet. Jede Kirche hat ihren eigenen moralischen Maßstab. Die einen lassen zu, dass Ehebrecherinnen gesteinigt werden, die anderen dass sich tödliche Seuchen ungehindert verbreiten können weil sie gegen den Gebrauch von Kondomen sind. Aus der Sicht des einen ist es im Sinne Gottes und somit gut, aus der Sicht des anderen ist es Völkermord. Jede Kirche beansprucht für sich im Besitz der Wahrheit zu sein, teilt also das „absolutistische“ Weltbild. Das müssen sie, denn mit der relativistischen Sicht lässt sich schlecht Macht aufbauen. Gibt es nur eine Wahrheit, dann hat maximal eine der Kirchen recht.Welche ist es? Ich weiß es nicht. Der Streit um die Deutungshoheit der Wahrheit ist Ursache fast aller Kriege. Nur wer glaubt, im Auftrag der absoluten Wahrheit zu sein ist auch bereit sich dafür erschießen zu lassen.
Relative Toleranz
Der Wunsch nach einer höheren Wahrheit, die all dass was wir als unmoralisch empfinden verurteilt, ist groß. Der Gedanke, dass unser Sinn für's Gute „nur“ kulturell bedingt ist, ist nicht so einfach zu schlucken. Wenn man aber akzeptiert dass es keinen allgemeingültigen Maßstab gibt und jede Kultur, jede Gesellschaft, jeder einzelne Mensch die Welt nach eigenem Ermessen beurteilt, ist man in der Lage, andere leichter zu verstehen, mit ihnen zu kommunizieren und auszukommen. Frieden basiert auf Toleranz. Dies soll jedoch kein Freischein sein, alles und jeden gut zu finden. Ich darf immer noch aus meinem eigenen Standpunkt heraus urteilen und handeln. Auch wenn ich akzeptiere, dass es in anderen Kulturen üblich ist, Kinder schon in jungen Jahren rund um die Uhr arbeiten zu lassen heißt das noch lange nicht, dass ich dies durch meinen Konsum ihrer Produkte unterstützen muss.
Keine einfachen Wahrheiten
Der mir zuvor vorgeworfene „Relativismus“ ist keine leichte Ausrede dafür, mich nicht festlegen zu wollen. Er fordert von mir ein, mich stets selbst festlegen zu müssen und keine einfachen „Wahrheiten“ zu akzeptieren. Das ist mitnichten der einfachere Weg, jedoch für mich der einzig gangbare.
PS:
Wer sich nicht damit abfinden kann, dass es eine einzige wahrhaftige Realität „da draußen“ gibt, sollte sich mal mit den radikalen Konstruktivismus anfreunden. Ich betreibe zu diesem Thema eine Facebook-Seite und freue mich über alle Mitglieder, egal ob Einsteiger oder Großkonstrukteur.
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Freitag, 17. September 2010
Wenn zwei sich streiten ärgert sich die dritte.
Ich hab mich ja unlängst mal über das Erwachen Stuttgarts freudig zu Wort gemeldet. Dooferweise sind neben politischem Bewusstsein und lokaler Identität auch unschönere Dinge um den Schlaf gebracht worden: Polemik, Ignoranz und Intoleranz. Sachlichkeit geht in den endlosen gegenseitigen Beschimpfungen im Netz wie im Stadtpark unter. Ich ertappe mich ja auch bisweilen dabei wie mich die Gefühle am Schopf packen und mit mir Achterbahn fahren. In der Masse steigert man sich dann so richtig schön rein. Die wiederaufkeimende Hoffnung vieler, doch etwas ausrichten zu können befeuert den Widerstand, die wackelnde Sicherheit der Unumkehrbarkeit scheucht die Befürworter auf. Und was dabei rauskommt ist beschämend für Gegner wie Befürworter. Selten hab ich so viel unreflektierten Unsinn gelesen und gehört wie in der letzten Zeit.
Wenngleich hier das aktuelle Thema der Stadt, Stuttgart21, Anlass meiner Schelte ist, kann man das gerne auf jede öffentliche Meinungsverschiedenheit anwenden.
Ignoranz
Besonders ärgern mich Verallgemeinerungen. Es gibt nicht „die“ Gegner oder „die“ Befürworter. Nur weil ein paar von den Anderen etwas machen was einem nicht passt, wird gleich auf alle geschlossen. Das ist Ignoranz. Und nur weil „die Anderen“ verallgemeinern, heißt das noch lange nicht, dass es einem selbst zusteht. Ich sehe mich nicht als eine von den Gegnern, ich bin ein Gegner. Und das nur so lange, bis mich jemand sachlich und respektvoll vom Gegenteil überzeugt.
Intoleranz
Es wird eingefordert, was man anderen nicht gönnt. Wer selbst auf sein Demonstrationsrecht pocht, sollte bitte die Anderen auch ungestört auf die Straße gehen lassen. Und wer sich zum Grundgesetz bekennt, darf die Demonstrationen nicht verurteilen, auch wenn sie Geld kosten und die Stadt bisweilen lahm legen. Ich hab auch immer öfter das Gefühl dass einige jener, die für mehr Demokratie auf die Straße gehen, nicht ansatzweise verstanden haben, was Demokratie eigentlich bedeutet. Noch mal zur Erinnerung: Freiheit ist die Freiheit Andersdenkender.
Polemik
All zu oft werden die Diskutanten beleidigend und unsachlich. Es ist eben einfacher, sein Gegenüber persönlich anzugreifen als sich sachlich mit ihm auseinander zu setzen. Das geschieht – wie alles zuvor Genannte - auf beiden Seiten. Wer beleidigend wird zeigt, dass er sachlich nichts auf der Pfanne hat und das kompensieren muss.
Respekt
Manchmal wird bei all der Diskussion vergessen, weshalb man eigentlich diskutiert. Geht es darum, seine Argumente sachlich darzulegen um andere von der Richtigkeit des eigenen Standpunktes zu überzeugen? Oder geht es einfach nur darum abzukotzen und rumzupöbeln? Eine Diskussion ohne gegenseitigen Respekt entbehrt ihrer Grundlage. Man muss nicht Kommunikationswissenschaft studiert haben um zu wissen, dass was zählt ist, was beim anderen ankommt und nicht das, was man sagt.
Contenance
Wenn mich die Wut packt, dann halt ich erst mal inne, bevor ich meine Meinung Gassi führe. Meistens auf jeden Fall. Das ist nicht einfach, aber wichtig. Zum Glück gibt es noch einige Kollegen Gegner, die trotz größter Wut im Bauch nie die Sachlichkeit, den Respekt, die Toleranz oder die Contenance verlieren. Mit Polemik vergraulen wir nur jene, die am Zweifeln sind. Wir haben gute Argumente, wir haben es nicht nötig unter die Gürtellinie zu schlagen, auch wenn es die anderen manchmal tun.
Montag, 13. September 2010
Musen, Schlauberger und Wolfsärsche
Ein Traum geht in Erfüllung: Eine Tafel, auf der Wolfsbarsch feil geboten wird. Schnell den Finger nass gemacht, gewischt und innerlich lachend am Boden gerollt. Jetzt wünsch ich mir nur noch eins: Gaisburger Marsch.
Diesen Artikel hab ich grad bei Brezel.me veröffentlicht. Ich fürchte, das diese Spartendisziplin des Kalauers nicht jedermann Humor trifft. Ist aber egal. Ich muss auch mal Menschen mit abwegigem Humor beglücken. Ich lach mir über so was einen Ast. Was für einen Ast? Im 19. Jahrhundert nannte man einen Buckel auch Ast. Und den hat man vom Lachen bekommen. Genug geschlaumeiert. Ne, nicht solange ich mich nicht über die Schlaumeierei ausgeschlaumeiert hab. Das Wort der Häufigkeitsklasse 17 hat die Synonyme Fuchs, Schlauberger, Schlaufuchs, Schlaukopf, heller Kopf. Warum das aber nicht Schlaumaier oder Schlaumeyer heißt ist mir eigentlich egal. Schlauberger find ich auch gut, wenngleich es nur Häufigkeitsklasse 19 erreicht. (Dora erreicht übrigens Häufigkeitsklasse 14, ist also einiges häufiger als die ganzen Schlauheimer.)
Wenn ich schon mal bei der Wortanalyse bin: Der fünfthäufigste signifikante linke Nachbar von Dora ist „Muse“, der 12. „Geliebte“, danach kommt gleich die Tante Dora. Mir scheint, ich habe einen klassischen Namen für Gespielinnen. Das liegt wohl an Picasso, der sich mit Dora Maar einließ und von ihr das eine oder andere Bild malte. Ich werde auch oft gemalt, wenngleich nicht von Picasso, bin also auch so eine Art Muse.
Ich schweife ab. Ein Fazit muss her, fällt mir aber keins ein. Egal.
Noch ein Fundstück aus Wiktionary:
Freitag, 10. September 2010
Frisch geduschtes Bier
Eine eigentlich nutzlose, aber boomende Branche: Geschenkküchengeräte. Die lebt vom Schenkzwang festlicher Anlässe. Man möchte ja nichts schenken, was der andere schon hat, es sollte aber trotzdem brauchbar sein. Essen muss jeder, also auch kochen. Ein gemeinsamer Nenner der Küchengeschenke so beliebt macht. Messer, Teller und Töpfe hat jeder schon, sind langweilig. Rettichschneider, Fritierlöffel, Fischgräten- und Gurkenzangen sind schon besser, aber höchstwahrscheinlich auch schon im Arsenal des zu Beschenkenden. Etwas wirklich Neues zu finden scheint da fast unmöglich zu sein.
Gestern Abend im Bahnhof auf dem Weg zum Spaziergang durch den bedrohten Teil des Stadtparks schaffte es der Bierdosenhändler meines Vertrauens mich eines Besseren zu belehren: Die Obstdusche. Schon wieder ein Trend, den ich verschlafen habe. Frisch geduschte Äpfel. Vielleicht mit Apfelshampoo gewaschen? Keine Ahnung. Ich hab mal meine Bierdose geduscht. Außer einem nassen Rock hat mir das nichts gebracht.
Zurerst veröffentlicht auf brezel.me
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Obstdusche
Donnerstag, 9. September 2010
Stille Email
Meine zuvor erwähnte Protesthaltung ist bisweilen recht anstrengend. Ich muss mich stets über unzählige Kanäle informieren: Neue Artikel in der Stuttgarter Zeitung, Berichte in der Tagesschau, das Getwittere der bei Abriss Aufständigen, Parkschützernewsletter und dann wird ja auch noch wie wild diskutiert. Dabei heizt man sich ganz schön auf. Seit der gewaltsamen Räumung und Zerstörung des Protest-Baumhauses ist die Stimmung am Kippen. Alle warten darauf, dass die Kettensägen kommen; eine komische Mischung aus Fatalismus und Wut breitet sich aus. Man traut der Bahnhofsbande mittlerweile alles zu, Paranoia liegt in der Luft. Und alle sind miteinander vernetzt, jede Information verbreitet sich binnen Minuten durch die ganze Stadt. Jede Information, egal ob wahr, erahnt oder erfunden. Um so krasser die Botschaft, desto schneller geht's.
Heute hat eine anonyme Parkschützerin (es gibt derzeit 25.000 davon) einfach mal behauptet aus "sicherer Quelle" zu wissen, dass 15.000 Polizisten den Park abriegeln werden, eine Abholzgenehmigung vorliege und alle "Großhexler der Region" seien geordert. Sofort wurde das als gesicherte Nachricht der Parkschützerorganisation weitergegeben und verbreitete panische Stimmung unter den Baumfreunden. Blinder Alarm? Vielleicht, vielleicht auch nicht? Vielleicht einer von der anderen Seite, der Panik schüren will? Möglich ist alles. Was passiert im Ernstfall, wenn die letzten drei Ernstfälle Fehlalarme waren?
Ich wittere ein allgemeines Problem:
Wenn eine Information in die Erwartungshaltung passt und die Gemüter erhitzt, wird sie unhinterfragt weitergeleitet. Keinen schert es einen Teufel ob die Quelle glaubwürdig ist oder wie hanebüchen die Aussage ist. Es ist erschreckend wie leichtgläubig viele sind und noch erschreckender, dass sie den ganzen Unfug weiterverbreiten. Dank dem neuaufgelegten Stille-Email-Spiel wird die Kacke dann noch ordentlich gequirlt. Kein Tag, an dem nicht irgend ein Hoax durch's Facebook gescheucht wird. Und dann liest man den ganzen Unfug auch noch in Blogs!
Bitte liebe Kollegen Multiplikatoren, bevor ihr irgendwelche Informationen in den digitalen Raum rausvuvuzeliert: Innehalten, Quelle anschauen und am besten auch nennen, gesunden Menschenverstand einschalten. Ich habe zum Beispiel ein Problem mit Hiobsbotschaften, die jemand Anonymes aus angeblich sicherer aber nicht genannter Quelle erfahren hat. Und ich hoffe mal ganz schwer, dass es sich hier auch nur wieder um eine Ente gehandelt hat. Wenn nicht, dann sehen wir uns ja im Park ...
Heute hat eine anonyme Parkschützerin (es gibt derzeit 25.000 davon) einfach mal behauptet aus "sicherer Quelle" zu wissen, dass 15.000 Polizisten den Park abriegeln werden, eine Abholzgenehmigung vorliege und alle "Großhexler der Region" seien geordert. Sofort wurde das als gesicherte Nachricht der Parkschützerorganisation weitergegeben und verbreitete panische Stimmung unter den Baumfreunden. Blinder Alarm? Vielleicht, vielleicht auch nicht? Vielleicht einer von der anderen Seite, der Panik schüren will? Möglich ist alles. Was passiert im Ernstfall, wenn die letzten drei Ernstfälle Fehlalarme waren?
Ich wittere ein allgemeines Problem:
Wenn eine Information in die Erwartungshaltung passt und die Gemüter erhitzt, wird sie unhinterfragt weitergeleitet. Keinen schert es einen Teufel ob die Quelle glaubwürdig ist oder wie hanebüchen die Aussage ist. Es ist erschreckend wie leichtgläubig viele sind und noch erschreckender, dass sie den ganzen Unfug weiterverbreiten. Dank dem neuaufgelegten Stille-Email-Spiel wird die Kacke dann noch ordentlich gequirlt. Kein Tag, an dem nicht irgend ein Hoax durch's Facebook gescheucht wird. Und dann liest man den ganzen Unfug auch noch in Blogs!
Bitte liebe Kollegen Multiplikatoren, bevor ihr irgendwelche Informationen in den digitalen Raum rausvuvuzeliert: Innehalten, Quelle anschauen und am besten auch nennen, gesunden Menschenverstand einschalten. Ich habe zum Beispiel ein Problem mit Hiobsbotschaften, die jemand Anonymes aus angeblich sicherer aber nicht genannter Quelle erfahren hat. Und ich hoffe mal ganz schwer, dass es sich hier auch nur wieder um eine Ente gehandelt hat. Wenn nicht, dann sehen wir uns ja im Park ...
Montag, 6. September 2010
Protestteppich
[caption id="" align="alignleft" width="200" caption=" (Foto: Fritz Mielert / Parkschützer) http://www.robinwood.de/blog/welt-retten/"][/caption]
Oh, große Tagebuchpause durch Urlaub und andere Ablenkungen. Egal, hier bin ich wieder! Meine zur Schau getragene Protesthaltung gegen den bislang leider halbwegs erfolgreichen Versuch, meine liebe Heimatstadt mit dem Bagger zu fressen hat mich etwas in Beschlag genommen. Jeden Abend ein kleines Vuvuzela-Ständchen, mehrmals die Woche großen Spaziergang durch die Stadt mit 50.000 partiell Gleichgesinnten, das braucht schon Zeit. Und jetzt gibt's ja auch noch das Baumhaus im Schlosspark. Da sind mutige junge Leute und brauchen auch Hilfe. Ich hab denen meinen Teppich aus der Galerie geschenkt damit der Wind nicht so durch den Boden ihres Hauses zieht. So kann sich der gute Teppich noch aktiv am Protest beteiligen und muss nicht ein nutzloses Dasein zusammengerollt in der Ecke der Küche fristen.
Manche Leute haben mich schon angemotzt, ich würde das mit meinem Protestantentum etwas übertreiben, es gäbe schließlich noch ein Leben außerhalb der Bahnhofsverhinderei. Gibt es natürlich. Aber es gibt Zeiten, in denen muss man seine Leidenschaft bündeln und für etwas Größeres einsetzen. Das mag nerven, weckt aber vielleicht auch ein paar Leute auf. Und Aufwecken ist gut. Es sei denn der Wecker weckt einen zu früh auf. Also liebe genervten Freunde, anstelle zu lamentieren solltet ihr euch mal lieber schlau machen was in eurer Stadt so geht, euch eine Meinung bilden und gegebenenfalls dafür auch auf die Straße gehen. Es ist eure Stadt!
Oh, große Tagebuchpause durch Urlaub und andere Ablenkungen. Egal, hier bin ich wieder! Meine zur Schau getragene Protesthaltung gegen den bislang leider halbwegs erfolgreichen Versuch, meine liebe Heimatstadt mit dem Bagger zu fressen hat mich etwas in Beschlag genommen. Jeden Abend ein kleines Vuvuzela-Ständchen, mehrmals die Woche großen Spaziergang durch die Stadt mit 50.000 partiell Gleichgesinnten, das braucht schon Zeit. Und jetzt gibt's ja auch noch das Baumhaus im Schlosspark. Da sind mutige junge Leute und brauchen auch Hilfe. Ich hab denen meinen Teppich aus der Galerie geschenkt damit der Wind nicht so durch den Boden ihres Hauses zieht. So kann sich der gute Teppich noch aktiv am Protest beteiligen und muss nicht ein nutzloses Dasein zusammengerollt in der Ecke der Küche fristen.
Manche Leute haben mich schon angemotzt, ich würde das mit meinem Protestantentum etwas übertreiben, es gäbe schließlich noch ein Leben außerhalb der Bahnhofsverhinderei. Gibt es natürlich. Aber es gibt Zeiten, in denen muss man seine Leidenschaft bündeln und für etwas Größeres einsetzen. Das mag nerven, weckt aber vielleicht auch ein paar Leute auf. Und Aufwecken ist gut. Es sei denn der Wecker weckt einen zu früh auf. Also liebe genervten Freunde, anstelle zu lamentieren solltet ihr euch mal lieber schlau machen was in eurer Stadt so geht, euch eine Meinung bilden und gegebenenfalls dafür auch auf die Straße gehen. Es ist eure Stadt!
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