Donnerstag, 19. August 2010

Geheimnisvoller Fernsehturm



Unlängst wurde ich gefragt, woher der Name Stuttgart21 wohl komme? Hat es was mit 21. Jahrhundert zu tun? Wird es 21.000.000.000 € kosten oder 21 Jahre lang gebaut werden? Würde alles passen, die Geschichte ist jedoch eine andere. Da ich keine hieb- und stichfesten Fakten habe muss ich darauf hinweißen, dass der folgende Artikel spekulativ ist. Er ist jedoch so interessant, dass ich ihn euch nicht vorenthalten will:

1967 trafen sich ertmals eine Gruppe von einflussreichen Personen aus Politik, Wirtschaft, Medien und andere Wichtigtuer im Stuttgarter Fernsehturm um über die weitere Entwicklung der prosperierenden Autostadt zu diskutieren. Sie nannten sich die Fernsehturm-Gruppe und tagten seit dem einmal jährlich. Diese Fernsehturm-Konferenzen waren nie eine offizielle Veranstaltung, die Presse schwieg darüber und keins der dort jährlich verabschiedeten Protokolle ist je an die Öffentlichkeit gekommen. Die sorgfältig ausgewählten Gäste, stets hochrangige Vertreter mächtiger Institutionen, planten seither dort die Entwicklung unserer Stadt schon lange bevor sie in der Öffentlichkeit diskutiert wurde.

Unlängst verschaffte mir eine gute Bekannte Einblick in einige der geheimen Protokolle. Selbstredend kann ich die Namen meiner Informanten hier nicht preisgeben. Ich kann hier nur wiedergeben, was ich bei meinem kurzen Einblick in die Papiere vor die Augen bekam.

Vorab muss ich erzählen, dass die Fernsehturm-Gruppe Zugang zu einem bislang nicht bekannten Großbunker aus den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges hatte, der sich weit unterhalb des Rathauses befindet. 1972 richteten sie dort ein Forschungslabor ein, welches den Institutionen der Gruppe ermöglichte, jenseits neugiereiger Blicke der Öffentlichkeit und staatlicher Kontrollen zu forschen. Hier konnten sie problemlos Methoden anwenden, die ethisch fragwürdig waren oder Technologien einsetzen, die noch unter Verschluss gehalten werden mussten. Das sogenannte Institut für Zukunftsfragen prosperierte und wurde zum Mekka schwäbischen Tüftlertums im Grenzbereich.

Der Bau der S-Bahn unter Stuttgart in den Siebzigern machte es einfach, den Bunker unauffällig auszubauen. Doch als die S-Bahn fertig gestellt war, musste auch der weiter Ausbau der Bunkeranlage gestoppt werden. Die drohte jedoch im Verlauf der nächsten Jahre an ihre Grenzen zu stoßen. Bei der 20. Konferenz am 12. Juni 1986 wurde das Projekt „Stuttgart20“ zum weiteren Ausbau des Labors  in die Wege geleitet.

Im Lauf des folgenden Jahres wurde jedoch klar, dass die geplanten Umbauarbeiten nicht unbemerkt geschehen konnten. Die Vibrationen der Baumaschinen und der entstehende Aushub wären nicht zu tarnen gewesen. Dies war das bestimmende Thema bei der 21. Konferenz. Eine Lösung wurde jedoch gefunden. Im Protokoll „Stuttgart21“ wurde beschlossen, eine massive städtebauliche Maßnahme im Untergrund von Stuttgart als Tarnung des eigentlichen Ausbaus des Labors vorzunehmen: Der Bau eines unterirdischen Fernbahntunnels. Der Vertreter der Bahn in der Gruppe sollte nun ein solches Vorhaben forcieren. Da ein Projekt dieser Größenordnung und die einhergehenden Entscheidungsfindungen nicht ganz unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden konnte wurde in den nächsten Jahren viel diskutiert und geplant. 1994 wurde dann das Projekt „Stuttgart21“ öffentlich vorgestellt.

Das der Projektname der Konferenz auch zum offiziellen Namen wurde liegt Gerüchten zufolge an einem Fehler, der der damaligen Sekretärin des Gruppenvorsitzenden unterlaufen ist. Ich konnte die Information leider nicht zurückverfolgen. Es scheint, als hätte die Dame nie existiert.

Interne Querelen um Auftragsvergaben und Finanzierungen haben das Projekt danach ausgebremst, sodass der Baubeginn erst im Februar 2010 stattfinden konnte. Der Ausbau des Instituts für Zukunftsfragen war längst überfällig. Um so ärgerlicher für die Gruppe, dass die Akzeptanz der Bevölkerung geringer ausfiel als geahnt. Wenngleich man rechtlich den Boden geebnet hatte drohen nun die politischen Verhältnisse zu entgleisen. Dieses Jahr wurden zum ersten mal in der Geschichte der Gruppe zwei Konferenzen ausgerichtet und ein permanenter Krisenstab einberufen, der das Bauvorhaben forcieren soll bevor einzelne Politiker dem Druck ihrer Wähler oder der Bund dem Kostendruck nachgeben würden.

Leider haben weitere Recherchen zu dem Thema nicht viel ergeben. Meine Gesprächspartner waren eher schweigsam und ängstlich. Ich habe darauf verzichtet Namen zu nennen. Ich möchte auch nochmals darauf hinweißen, dass es sich bei diesem Artikel nicht um gesicherte Fakten handelt und davon abraten, auf eigene Faust weiter zu recherchieren da die Fernsehturm-Gruppe die Mittel hat, jeden zum Schweigen zu bringen. Ich weiß, dass ich hiermit mein Glück herausfordere. Ich habe mich jedoch so gut wie möglich abgesichert. Im Fall meines Verschwindens ist mein Notar dazu bevollmächtigt, einen ganzen Stapel Unterlagen herauszurücken die vielleicht rechtlich nicht relevant aber für manche verdammt peinlich sind.

3 Kommentare:

  1. Das ist eine spannende Dora-Story und sollte sie nicht wahr sein, bleibt sie es trotzdem. :-) Wenn sie wahr ist, so kennen wir auch die Namen! Mach dir keine
    Gedanken, du bleibst heil. ;-)

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  2. Schön zu wissen dass ihr euch Sorgen um mich macht!

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  3. So schnell wird man zum Sprachrohr...

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