Wohin mit all dem Geld?
Zurück zum Geld: Was macht man denn mit dem ganzen virtuellen Geld? Verprassen! Dazu ist doch Geld da, auch das auf dem Papier. Doch wohin mit dem ganzen Geld? Dieser Frage gehen die schlausten Köpfe in der Politik nach. Deren Leitsatz: Nicht kleckern, klotzen. Ein Großprojekt muss her. Man könnte zwar auch viele kleine Probleme lösen, aber das ist eher müh- als publikumswirksam. Kitas bauen und Kultur fördern macht zwar Bürger glücklich, aber das ist schnell vergessen da total unglamourös. So schreibt man keine Geschichte. Einen Bahnhof zu vergraben und das so entstandene Bauland zu verscherbeln ist da schon besser. Das macht zwar die Bürger nicht glücklich, dafür aber die alten Kumpels aus der Baubranche. Und bis zur nächsten Wahl haben die Bürger eh vergessen wer ihnen das ganze eingebrockt hat. Dass das ganze Projekt hinten und vorne nicht zusammenpasst und keiner weiß wie viel das Ganze wirklich kostet ist ja egal, passiert ja eh erst in der Zukunft. Bis dahin hat man ja genügend Zeit Ausreden zu erfinden.
Großprojekt mit Glamourfaktor
Was ich nicht verstehe: Wenn man schon so viel Geld, dass man nicht hat, in ein Prestigeprojekt stecken will, warum vergräbt man dann ausgerechnet einen Bahnhof? Pharaonen haben Pyramiden gebaut, die noch heute Millionen von Touristen begeistern. Wer wird in drei Tausend Jahren noch nach Stuttgart kommen und Stuttgart 21 bewundern? Schneller nach Ulm kommen – wo ist da der Glamourfaktor? Ein Neubaugebiet voll Investorenarchitektur wie wir’s schon am Pariser Platz bewundern können wird uns auch nicht in die Geschichtsbücher bringen. Was wir brauchen ist ein veritables Weltwunder! Und ich wette dass wir mit den Unsummen nicht vorhandenen Geldes, das Stuttgart 21 kosten wird, genau das erreichen können. Wenn wir schon zu graben anfangen, dann richtig! Wir graben das größte Loch der Welt: LOCH21. Wenn schon Größenwahn dann aber bitte mit Sahne. Den Exinhalt des Loches schütten wir auf den Monte Scherbelino über den Schutt des 2. Weltkrieges. Ein neues Skigebiet erfreut Bürger und Touristen, die Bewerbung für die Olympischen Winterpspiele 2022 macht wiederum Politiker und deren Kumpels in den Verbänden froh.
LOCH21: Ein Loch für alle.

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