In meinem letzten Eintrag hab ich ganz unachtsam Wissen und Verstehen in einen Topf geworfen. Das eine ist Fakten, das andere deren Zusammenhänge. Damit werd ich dem Wissen schon wieder nicht gerecht, weil es weit mehr als Fakten ist. Ich will hier nicht mein Wissen über Wissen Gassi führen, dass kann Wikipedia viel besser. Wozu soll ich mir ein Faktenendlager zwischen den Ohren einrichten, wenn das digital auch geht. Wenn ich mal nicht weiter weiß, dann kann ich ja immer noch den Telefonjoker nehmen. Nun gut, ich brauch natürlich Fakten, um darin Muster zu erkennen und somit auf die Metaebene hüpfen zu können. Von dort aus sollte ich in der Lage sein, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen. Nicht nur ausreichend Fakten sondern auch verschiedene Blickwinkel sind wichtig, um Muster erkennen zu können. Aus unterschiedlichen Positionen betrachtet hat jedes vermeintliche Faktum viele, teils paradoxe, Facetten. Nur interdisziplinäres Denken ermöglicht es mir, einen Überblick zu bekommen. Da ich aber nichts desto trotz durch meine eigene Art der Wahrnehmung eingeschränkt bin, muss ich auch meine Erkenntnisse mit denen anderer abgleichen. So kann ich eindimensionales Faktenwissen veredeln und fange an, zu verstehen.
Ich wünsche mir Gesprächspartner mit dem Mut zur Abstraktion, der Bereitschaft das eigene Weltbild zur Disposition zu stellen, der Freude daran, neue Gedanken zu entwickeln und alte über den Haufen zu werfen. Wer glaubt er wisse, wo der Hase laufe, der soll sich darüber freuen aber mich damit bitte nicht langweilen.
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