99,99% der Internetnutzer kapieren eh nicht, wie man sein Googlenutzerprofil anschaut und modifiziert. Und keiner kann mir glaubhaft machen, dass Google tatsächlich das von mir Entfernte überall auch wirklich entfernt. Die sind doch nicht doof, haben Backups und dergleichen.
Zentrale Daten machen das Leben einfacher. Terminkalender und To-Do-Listen kann man gleich bei der Startseite von iGoogle nutzen. So kann ich mich mit allen anderen befreundeten Nutzern synchronisieren, egal wo auf der Welt ich grad an irgend einem Rechner sitze. Hört sich praktisch an. Vor allen Dingen für Google. Die kennen also nicht nur alle Pornoseiten, die du letzte Nacht besucht hast, sondern wissen jetzt auch, mit wem du dich wann und wo triffst. Da entsteht zu aller Erst einmal ein ganze Menge Datenmüll, der alleine nichts bringt. Wär es da nicht schlau, Software zu entwickeln, die Muster erkennen kann? Man wüsste dann nicht nur, wer meine Kontakte sind, sondern auch, wie ähnlich unser Surfverhalten ist. Das ist die ideale Voraussetzung für Rasterfahndung. Hier nicht von Terroristen, sondern von Werbeempfängern. Klingt harmlos, ist es aber nicht.
Ich hab genügend Fantasie, wozu sowas sonst noch missbraucht werden könnte. Kein System ist sicher, da es von Menschen betrieben wird. Ein hinterhältiger Bursche, der bei Google arbeitet könnte so nach Verhaltensmustern fahnden, die auf eheliche Untreue oder so schließen lassen. Man weiß ja schließlich, welche Termin jemand angibt, welches Restaurant in Google Maps gesucht wurde, welche Emails mit Goolge Mail an wen geschrieben wurden und welche Suchbegriffe aus dem Speicher wieder gelöscht wurden. Mustererkennung kann dann dem Bösewicht Seitensprungkandidaten auswerfen, die er persönlich überprüft und gegebenenfalls erpresst. Klingt nach hanebüchener Räuberpistole. Bei genauerer Betrachtung jedoch nicht mehr ganz so.
Worauf will ich hinaus? Das Internet lässt sich nicht mehr bändigen - es ist Fluch und Segen zugleich. Zuerst hatte man Angst vor Microsoft, jetzt vor Google, bald vor jemand anderem. Die Gesetzgebung ist der Entwicklung immer einen Schritt hinten drein und was in einem Land verboten wird gilt nicht für unzählige andere. Kurzum: Man kann die Entwicklung an sich nicht aufhalten, muss sie also akzeptieren. Alles was jeder von uns machen kann, ist bewusst mit seinen eigenen Daten umzugehen. Ich gehe immer davon aus, dass alles was ich ins Netz eingebe gegen mich verwandt werden könnte. Wie zum Beispiel dieser Blog, der auch von Google gehostet wird.
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