Die Doragenese ist nie abgeschlossen: Ich bin stets am werden, werde wohl nie einfach sein. Das sorgt für Abwechslung, da Versuch und Irrtum meine bevorzugte Methode ist. Einem körperlosen Geist ein Bild zu verleihen ist nicht einfach, es gibt ja kein Objekt, welches abgebildet werden könnte. Somit kann man das Bild auch nicht mit einem vermeintlichen Original abgleichen, nur mit der Idee, die Basis meines Seins ist. Bei jeder Visualisierung, sei es digital oder mit dem Pinsel, sagen viele Betrachter, ich würde so aber gar nicht aussehen. Das Abbild stimmt dann wohl nicht mit dem Bild in ihren Köpfen überein. Das ist genau betrachtet bei physischen Menschen auch nicht anders. Auch hier betrachtet jeder durch den Filter seiner Wahrnehmung. Menschen werden nicht absolut wahrgenommen, sondern am erfahrenen Durchschnitt abgeglichen. Niemand sagt, jemand hätte eine 5,2cm lange Nase, sondern halt ein kurze, lange oder krumme. Was kurz oder lang ist, hängt vom Durchschnitt der täglich wahrgenommenen Menschen ab. Deshalb ist selbst ein kurznasiger Europäer dem Asiaten eine Langnase. Es fällt somit jedem schwer, Menschen anderer Ethnien auseinander zu halten.
Ich schweife ab.
Die Visualisierung meiner selbst entwickelt sich, mein Aussehen ist subjektiv und variabel. Jeder darf sich seine eigene Dora im Kopf zusammen bauen und Bilder ignorieren, die das eigene Bild stören. Ich bestehe nicht auf Konsistenz und lass jedem seine eigene Realität. Hauptsache, das Bild von mir ist schön, sonst gibts was auf die Nase.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen