Mittwoch, 12. Januar 2011

Wandteufelei

„Die Grünen kriegen doch auch nichts auf die Reihe“, so lese und höre ich es oft in der letzten Zeit, wenn es um die kommende Landtagswahl geht. Ich weiß ja auch nicht so genau, was die auf der Pfanne haben. Aber eines fällt mir auf: Die CDU (FDP als kleine Splitterpartei lass ich mal außen vor) führt ihren Wahlkampf hauptsächlich dadurch, dass sie Angst vor den Grünen schürt. Wenn ich mir die Facebookbeiträge von CDU-Kontakten anschaue laufen die letztendlich immer darauf hinaus, dass der grüne Teufel an die Wand gemalt wird. Das hat Tradition, nur dass bei Adenauer der Teufel noch rot war. Nun gut, die Grünen haben den Nuklearteufel, der leider nicht nur als Wandgemälde dient sondern in Tschernobyl schon sein Unwesen getrieben hat und noch lange treiben wird. Und der Roten Teufel ist die soziale Ungerechtigkeit. Teufel, wohin man schaut.

Ich fänd's gut wenn eine Partei den Teufel im Farbeimer lassen würde und lieber einen schlauen Plan für die Zukunft hätte. Ich meine nicht die "noch schneller, teurer und größer Zukunft" des Machbarkeitswahn, sondern eine die sich um die Lebensqualität und Freiheit ihrer Bürger sorgt. Und mit Lebensqualität mein ich auch nicht 40PS mehr unter der Haube.

Ich gebe zu, ich mal auch gerne den Mappusteufel an die Wand. Aber ich bin ja auch nicht Politikerin. Nichts desto trotz sollte ich mich auch mal an meinem eigenen Appell halten und neue Ideen für die Zukunft ausbaldowern.

CSU-Wandteufelei, zum Fremdschämen:





5 Kommentare:

  1. Hallo Dora, unter schlauem Plan für die Zukunft versteht halt jeder was anderes. Die CDU macht auf Fortschritt, die Grünen auf Öko und die SPD auf gerecht. Alles in den Programmen - die du als Zivilgesellschaftsbürgerrechtsaktivistin ja immer artig vor der Wahl gelesen hast - nachzulesen. Jede Partei ist für etwas und gegen etwas. Die eigenen Anhänger lassen sich gerne durch eine Gegen-Kampagne motivieren. Da sind die Grünen (gegen S21, Atomkraft usw.) keinen Deut besser als die CDU'ler. Und bei den Wahlen geht es schließlich darum, Leute an die Urne zu bringen. Und da du für Freiheit bist: musste wohl FDP wählen... Tobi

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Dora, vorgestern lief ein Film im ZDF, der "Aufstand der Jungen" hieß und im Jahr 2030 spielt. Dort wurde gezeigt, wie es kommen kann, aber nicht kommen muss, wenn die Weichen richtig gestellt werden. Die werden aber so lange falsch gestellt sein, wie Lobby-Politik VOR Bildungs- und Sozialpolitik rangiert. Beispiel: Ohne grundlegende und grundsätzliche Änderung werden Gesundheits- und Finanzpolitik schon bald kollabieren und wir dürfen bluten. Wer das ändern kann? Die Zeit des Vertrauens ist vorbei. Leider glaubt man fast niemandem mehr, hofft aber noch auf das kleine grüne Zipfelchen... EIN schlauer Plan hilft übrigens gar nix! Es geht um härteste Knochenarbeit von Grund auf!

    AntwortenLöschen
  3. Das haben die schlauen Pläne so an sich, sie wollen umgesetzt werden. Und das ist nie leicht. Der Glaube, dass die richtige Idee einem die Arbeit abnimmt ist weit verbreitet, jedoch grundlegend falsch.

    AntwortenLöschen
  4. Fremdschämen ist direkt milde ausgedrückt - manche denken anscheinend wirklich in allen Lebensbereichen in der Kategorie "tieferlegen".

    AntwortenLöschen
  5. Nicht-offizielle Antwort auf den offiziellen CSU-TV-Spot:
    http://www.youtube.com/watch?v=1JRd2TRSw2o

    AntwortenLöschen