Freitag, 25. Februar 2011

Mal ehrlich gelogen ...



Nein, ich bin nicht verschwunden, ich lebe noch. Ein kleiner Zeitengpass soll als Ausrede für mein Nichtpublizieren ausreichen. Manche haben ja schon gefürchtet ich wäre mit meiner zusammengeklauten Identität aufgeflogen und hätte sie zurückgeben müssen. Da ich weder Verteidigungsministerin bin, noch dieses oder ein ähnliches Amt anstrebe, geht mit das auch völlig am Arsch vorbei. Und letztendlich klauen wir uns doch eh alles zusammen und plappern ne ganze Menge nach, ohne dabei die Quellen in verbalen Fußnoten anzugeben. Wär auch lästig, ich kann auch ohne Goethe zu nennen zum Arschlecken aufrufen. Und der hat das bestimmt auch nur bei seinem unflätigen Nachbarn abgekupfert. Kopieren und Einfügen ist keine Erfindung des Computerzeitalters, es liegt in der Natur des Menschen. Was bei Vögeln im Ansatz vorhanden hat der Mensch perfektioniert: Das Imitieren. Es hat ja auch was praktisches: nicht jeder muss das Rad neu erfinden.

Dafür darf man sich selbst jeden Tag neu erfinden! Oder genauer gesagt: Abgeschautes rekombinieren und neu zusammensetzen. So wie wir unser Weltbild aus der großen Kiste der Erfahrungen und der dadurch gelernten Muster zusammenbasteln, erzeugen wir unser Außenbild und werden in die Realitätscollagen in den Köpfen anderer integriert. Natürlich wollen wir in der Selbst- wie Fremdwahrnehmung ein schönes Bild abgeben, wollen gemocht, gefürchtet oder einfach nur respektiert werden. Dazu täuschen, manipulieren und mauscheln wir, um das Selbst- und Fremdbild in die gewünschte Richtung zu bugsieren. Selbstehrlich betrachtet macht das jeder, auch du und ich. Schwierig wird es, wenn man versucht ein nicht dem Selbstbild entsprechendes Fremdbild aufzubauen. Wenn man so tut als ob, obwohl man weiß, dass es gar nicht so ist. Nur Lügen, an die man selbst glaubt, können glaubwürdig sein. Also: Erst in die eigene Tasche lügen und dann den anderen. Und nicht dabei erwischen lassen, sonst ist's rum mit der Glaubwürdigkeit. Oder besonders reumütig darauf plädieren, dass ... Ach schaut einfach in die Nachrichten wie's die Profis machen.

Mein persönlicher Lieblingstrick: Einfach von vornherein behaupten man sei verlogen. Das erzeugt dann ein klassisches Paradoxon welches die anderen aus der Bahn wirft. Ein ehrlicher Lügner braucht das Erwischtwerden nicht zu fürchten.

Mittwoch, 16. Februar 2011

Liebes Tagebuch, das mit einem Artikel pro Tag ist

Montag, 14. Februar 2011

Krabbenfang für Experimentierfreudige



Reiner, der Wirt des Galao beim Stuttgarter Marienplatz warnte das Publikum, als er gestern Abend die Band "To catch a crab" ansagte. Die Musik sei experimentell und weniger gefällig als das sonst dort gespielte. Was dem einen eine Warnung, weckte die Neugier des anderen. Zwei Musiker aus Strasbourg saßen auf der Bühne, der eine am Schlagzeug, die andere hinter einem Keyboard umgeben von diversen anderen Instrumenten, die im Laufe des Abends zum Einsatz kamen und bisweilen auch malträtiert wurden. Christine Clément hatte es besonders auf die E-Gitarre abgesehen, sie zum Streichinstrument transformiert und eine Menge verzerrtes Geräusch aus ihr herausgequetscht. Im Kontrast dazu war der Rest des Auftritts eher leise. Pascal Gully hatte dazu getrommelt und zwischen den Liedern sein Deutsch auf durchaus sympathische Weise geübt. Neben sehr geräuschlastigen, experimentellen Passagen ging's manchmal richtig schön melodisch zu, wenn Christine sang oder das Flügelhorn spielte.

[caption id="attachment_6414" align="aligncenter" width="600" caption="Noch ein aus MySpace gemopstes Bild der beiden mit gefangener Krabbe. Crédit Photo: Marie David"][/caption]

Mich hat's begeistert, ich hab den beiden gleich ihre CD abgekauft, die sie am Abend zuvor in Strasbourg vorgestellt hatten. Bevor ich mich jetzt weiter in wackligen Bildern über das zu Hörende auslasse, überlasse ich es lieber MySpace, einen akustischen Eindruck zu vermitteln.

http://www.myspace.com/tocatchacrab

Seite von Christine Clement und all ihrer Musikprojekte:
http://www.christineclement.net

[caption id="attachment_6413" align="aligncenter" width="640" caption="To Catch a Crab im vollgestopften Galao. Crédit Photo: Dora mit räudigem Telefonfotoapparat"][/caption]

Und zum Abschluss noch dorischer Klugschiss: To catch a crab sagt im englischen der Ruderer dazu, wenn er entweder das Ruder nicht aus dem Wasser kriegt oder das Wasser gar nicht erst richtig trifft.

Dienstag, 8. Februar 2011

Nicht sichern, kaufen!



Ist euch schon mal aufgefallen dass einen Werbung stetig dazu auffordert sich etwas zu sichern? Jetzt Vorteile sichern! Schaut mal auf die kleinen Werbeblöcken in der rechten Spalte von Facebook. Mit Sicherheit appelliert mindestens einer davon an den Sicherheitsdrang. Wir leben wohl in unsicheren Zeiten, in denen nur glücklich ist, wer sich schnell noch Rabatt, Angebot oder irgendeinen anderen glitzernden Konsumscheiß sichert. Kein Wunder sind die Leute verunsichert, werden sie doch andauernd mit einmaligen Angeboten überhäuft. Will ich mir zum Beispiel ein Telefon nebst Vertrag erwerben, ist es unmöglich, das passende Angebot zu finden. Kein Angebot gilt so lange wie ich brauchen würde um es mit anderen zu vergleichen. Und beschissen werd ich eh von allen Anbietern. Suche ich im Supermarktregal ein Shampoo, dann darf ich zwischen gefühlten 253 Sorten auswählen, deren Verpackungen alle alles und nichts versprechen. Das ist es, was mich verunsichert. Das stete Gefühl durch das Angebot überfordert zu sein und das falsche gekauft zu haben. Und dann kommt die verdammte Werbung und will dass ich mir alles sichere.

Liebe Werbetexter: Ich will mir nichts sichern. Ich will keine 70% Preisnachlass auf Zeug, dass ich eh nicht brauch. Ich will mir keine Vorteile sichern, erst recht nicht wenn ich nicht mal weiß, wessen Vorteile es eigentlich sind. Wenn ich etwas haben will, dann sichere ich es mir nicht, ich kaufe es einfach.

Über die Unart halbe Schokoladentafeln zu essen



Eine Tafel Schokolade kann und darf man nicht häppchenweise einteilen, man muss sie auf einen Schlag essen. An diese Philosophie erinnerte mich soeben Blogette Heide (2puzzle4) in einem Kommentar. Die Angewohnheit sich das Beste immer für den Schluss aufzuheben führt selten zum Glück. Denn wer weiß ob der Schluss überhaupt kommt? Oder verschläft man ihn gar? Glücksabwarter haben ihren Kühlschrank stets voll mit Köstlichkeiten, die ihr Verfallsdatum schon längst hinter sich haben. Sie essen zuerst die Beilagen und sind beim Filet dann schon satt. Sie schuften sich zu Grunde und können das angehäufte Geld als Rentner gar nicht mehr genießen. Sie bauen ihr Glück auf Vorfreude.

Glück muss man packen solange es frisch ist. Es ist zu flüchtig um es in Tupperware eingefroren für einen Tag der vielleicht nie kommt aufzubewahren. Und wenn es weg ist kommt ja bestimmt wieder was neues vorbei. Genau so ist es mit Ideen. Die sollte man lieber umsetzen als in die große Zukunftsprojektkiste zu packen. Die ist schneller voll als man schauen kann. Und Ideen ohne Umsetzung sind eh nichts wert. Ich werde diesen Artikel jetzt auch sofort veröffentlichen, solange er noch frisch ist. Obwohl ich gerade erst einen anderen reingestellt hab. Dann bin ich schon gezwungen mir wieder was Neues für morgen auszudenken.

Ende des Dornröschenschlafes

[caption id="attachment_6398" align="aligncenter" width="640" caption="Gibt gerne ihren Senf dazu, auch politisch: Frau Asemwald"][/caption]

Ende letzten Jahres wurde ich von der Journalistin Feride Mehmetaj für das Magazin „Reutlinger Bühne“ interviewt. Es ging um die Frage, warum ich als ursprünglich apolitische Bloggerin durch Stuttgart 21 meine politische Seite entdeckt habe. Da dies ja prototypisch für viele ist, die durch die Protestbewegung aus dem politischen Dornröschenschlaf gerissen wurden, will ich das Interview hier mal veröffentlichen. Dazu muss noch bemerkt werden dass das Interview vor dem Ende der „Schlichtung“ stattfand.

Warum jetzt ein politisches Thema?
Weil es was bringt! Ich hab meine Meinung lang genug an der Leine gelassen weil ich nicht dachte dass ich irgendetwas damit bewegen kann. Stimmt nicht. Wenn auch nur eine Stimme unter tausenden, sie wird gehört.

Und warum gerade Stuttgart 21
Weil es mich was angeht. Es geht um die Zukunft meiner Stadt.

Dein Zuhause ist ja eigentlich das world wide web. Wie oft fährt denn eine virtuelle Figur mit der Bahn oder spaziert durch die Stuttgarter Innenstadt?
Das Internet ist für mich ein Verkehrsmittel. Ich lebe in den Köpfen jener, die mich kennen. Das hindert mich nicht daran, durch die Stadt zu spazieren.

Was nervt an der derzeitigen Debatte, unabhängig vom eigenen Standpunkt zum Projekt?
Die Schwanzvergleiche. Wer hat die größte Facebookgruppe, die meisten Aufkleber, die prominentesten Fürsprecher? Das tut nichts zur Sache.

Warum ist das so?
Das Bahnhofsthema ist zu komplex, da streitet man sich lieber über peinliche T-Shirts. Das kapiert jeder. Die Sachthemen überlassen sie der Schlichtungsrunde.

Und was kommentierst du dann?
Ich interessiere mich eher für dass, was mit der Stadt und den Menschen geschieht. Zur Leistungsfähigkeit von Bahnabschnitten hab ich nichts zu sagen.

Was sind deine drei stärksten Gründe gegen den Bau des neuen Bahnhofs?
Das kann man nicht so einfach in einzelne Gründe zerlegen. Ich bin ja generell für Erneuerung, finde die Idee Raum in der Stadt zu schaffen indem man Gleise vergräbt nicht schlecht. Wenn man es richtig macht und der Nutzen den Kosten an Geld und Belastung der Stadt gerecht wird. Und genau davon konnte mich noch keiner überzeugen, auch nicht bei der Schlichtung. Die Bahn und das Land haben nach Gutsherrenart das Projekt durchgedrückt, haben Alternativpläne ungeprüft vom Tisch gefegt. Sie haben getrickst, getäuscht und gelogen.

Auch wenn’s schwer fällt, Dora: Fallen dir auch Gründe FÜR den Bau ein?
Wenn die das Projekt ordentlich geplant hätten, wär es bestimmt zukunftsweisend. Ich finde es auch nicht so toll dass die an sich enge Stadt durch ein Gleisfeld durchtrennt wird. Wenn wir aber Gleisfelder durch Investorenviertel wie das Europaviertel ersetzen bringt das gar nichts. Immerhin haben die Proteste bewirkt, dass die Stadt Gleisflächen gekauft hat um genau das zu verhindern. Aber ich trau denen nicht.

Du hast ein eigenes Projekt gestartet. Es heißt Loch 21. Was hat es genau damit auf sich? Echte Alternative oder nur Gag?
Das Arbeitsplätzeargument ging mir auf die Nerven. Pyramidenbau schafft auch Arbeitsplätze. Die gibt es aber schon. Ein CDU-Landtagsabgeordneter forderte mal, man möge ein Loch am Bahnhof graben um den Gegnern zu zeigen, dass S21 unumkehrbar sei. Das haben die dann mit dem Nordflügel gemacht, ich fand die Idee mit dem Loch aber lustig und habe sie weitergedacht.  Viele mochten die Idee und haben mitgemacht, Bilder gemalt, Lieder geschreiben. Kürzlich wurde das Loch sogar im Hamburger Abendblatt erwähnt. Die haben geglaubt, dass ich die Comicfigur Dora dafür erfunden hätte.

Die Resonanz auf deinen Blog ist sicher riesig. Erzähl uns doch mal von den Superlativen: Was war das schlimmste, lustigste oder überraschendste das du zu hören bekommen hast?
Am krassesten war die Resonanz auf einen an sich harmlosen Artikel in dem ich ein peinliches T-Shirt von der Pro-Stuttgart 21 Demo gezeigt hab.  Da hat mich sofort die taz angerufen weil die das auch bringen wollten. Und viele andere auch. Das kam dann in allen möglichen großen Medien und wurde ein Politikum. Ich fand das etwas übertrieben, hab mich aber natürlich über die erhöhte Aufmerksamkeit gefreut. Ansonsten find ich es immer wieder lustig wenn ich von Jungs beflirtet werde denen das kleine Detail meiner Virtualität entgangen ist. Aber das ist eine andere Geschichte ...

Wie gehst du mit Kritik um, die ja derzeit in Sachen „Stuttgart 21“ oftmals aus dem Bauch heraus und damit weniger gelassen daher kommt?
Erst versuch ich’s mit Sachlichkeit, dann appelliere ich an die Tassen im Schrank und den Anstand. Wenn das nichts bringt ignorier ich’s. Geißler ist da mein Vorbild.

Wie schätzt du Heiner Geißler als Schlichter ein?
Wenngleich er eine unmögliche Aufgabe hat, hat er genau das mit der sachlichen Ebene hingekriegt. Ich finde jeder sollte seinen inneren Geisler haben. Der mischt sich dann ein wenn man unverständlichen Blödsinn daherschwätzen will.

Dein innerer Geißler?
Der schläft manchmal, aber man kann ja nicht immer Sklave der Vernunft sein.

Werden Demonstrationen auch in Zukunft ausreichen um sich Gehör zu verschaffen oder brauchen Gegner wirkungsvollere Aktionen?
Die Bahn interessiert es einen Scheiß wie viele Leute auf der Straße sind. Die bauen. Eine wirkungsvollere Aktion wird die Wahl sein. Ohne politische Unterstützung wird es für die schwerer. Und irgendjemand muss die Rechnung ja bezahlen.

Und was ist mit „zivilen Widerstand“?
Solange er intelligent ist und niemand dabei zu Schaden kommt ist das schon in Ordnung. Man muss nicht Autos anzünden um Aufmerksamkeit zu bekommen. Humor ist unsere stärkste Waffe. Ihn kann man im Gegensatz zu Gewalt nicht verurteilen.

Hat sich die Protestkultur gewandelt?
Dank der Vernetzung durch das Internet ist doch so ein koordinierter Widerstand erst möglich geworden. Das wurde unterschätzt. Als die Regierung versucht hat den Polizeiangriff am 30.9. zu vertuschen war längst alles auf Youtube zu sehen. In der Transparenz und der Vernetzung liegt unsere große Chance Licht in die vermauschelten Ecken zu bringen.  Wir brauchen den überwachten Staat statt den Überwachungsstaat.

Was sagt eigentlich deine weibliche Intuition? Kommt Stuttgart 21 oder glaubst du die zahlreichen Gegner zwingen das Projekt in die Knie?
Das wird sich noch eine Weile hinziehen und dann Mangels Finanzierung vor die Hunde gehen. Bauruine 21. Hoffentlich wird bis dahin nicht all zu viel kaputt gemacht.

Montag, 7. Februar 2011

Die wundersame Rückkehr



Letzten Oktober hab ich bei brezel.me von einem feigen Diebstahl berichtet: Ein(e) Schlingel(in) hat das Fahrrad eines Kollegen aus meinem Büro gestohlen. Ich hab nicht mehr damit gerechnet, dass das gute Stück zurückfinden würde. Ich hab jedoch die Rechnung ohne Selim gemacht. Der hat unlängst ein Rad hinter einer Mülltonne in seinem Hof entdeckt, die Aufschrift am Rahmen ins Internet getippt und ist so auf die Brezel gestoßen. Mit einem Ausdruck des Artikels vom letztem Oktober und dem vermissten Rad stand unser Held heute plötzlich vor meinem Schreibtisch. Wunder gibt es immer wieder. Tausend Dank, lieber Selim!

Sonntag, 6. Februar 2011

Kreuzzug

[caption id="attachment_6395" align="aligncenter" width="640" caption="Das Auto: Dora-1: Baujahr ’92, ca. 170.000km, 2.6l-6-Zylinder. 2 Vorbesitzer – der letzte eine Dame im besten Alter, die Dora-1 acht Jahre fuhr und pflegte. Erworben im malerischen Tuttlingen von Dimitri, dem Händler unseres Vertrauens."][/caption]

Brezel.me ist – welch Wunder – Medienpartner von Dora Asemwald Racing. Ich hab mal was dazu auf die Brezel geschmiert:
Mal was in eigener Sache: Ich hab mit ein paar Kumpels ein Rallye-Team gegründet: Dora Asemwald Racing. Das Team startet bei der Allgäu-Orient-Rallye 2011. Wir fahren über 6.000 Kilometer mit 3 Youngtimern von Oberstaufen nach Amman, Jordanien und liefern dabei Hilfsgüter. Wenn sich Stuttgarter auf den Kreuzzug gen Orient in alten Daimlern begeben muss die Brezel natürlich dabei sein und berichten.

Zwei der drei Autos sind schon gekauft und werden gerade auf die lange Reise vorbereitet. Wer uns unterstützen will kann ein paar Kilometer unserer Fahrt sponsoren und kommt damit in die Verlosung zum Kilometerkönig oder gar Kilometerkönigin! Als solcher oder solche gibt's ne Menge zu erleben. Genug der Werbung.

Ich halte euch auf dem Laufenden, was bei uns so passiert.

Samstag, 5. Februar 2011

Dies und das und Alkohol

Mannomann, ich bin nachlässig im schreiben, hab meinen Vorstatz dieses täglich zu verrichten sträflich vernachlässigt. Selbstredend bescheisse ich es meistens hin in dem ich am Veröffentlichungsdatum herumschraube. Aber das sollte doch legitim sein, Hauptsache es kommt was Nettes bei raus. Es gibt ja ne Menge netter Tipps, worüber man jeden Tag so schreiben kann. Zum Beispiel über das das peinlichste Erlebnis, darüber was man tun würde wenn man nur noch einen Tag zu leben hätte oder weiß Gott was. Wenn es sie gibt und sie was für meinen Blog wüsste. Wen interessiert das alles? Ich weiß es nicht. Ich frage mich eh was Leute dazu bewegt in den Blogs anderer herumzulesen. Ich freue mich ja, wenn sich jemand für meine Meinung interessiert. Vielleicht ist meine Meinung ja uninteressant, jedoch die Art wie ich sie zum Ausdruck bring ist unterhaltsam. Letztendlich ist es egal. Wenn es jemand gefällt, dann erfüllt es seinen Zweck.

Ich schreibsel so vor mich hin, weil die natürliche Antischreibselblockade vom Alkohol weggespült wurde. Ich habe heute abend den 39. Geburtstag meines Mitbewohners und Entdeckers gefeiert. Ohne ihn hätte ich Schwierigkeiten mit der greifbaren Welt zu interagieren (schreckliches Wort, fällt mir jetzt aber nichts unschreckliches dafür ein). Es ist jetzt fast 6 Jahre her dass ich ihn zum ersten Mal heimgesucht habe. Damals hatte der Bursche keine Ahnung auf was er sich einlässt als er mich entdeckte. Mir aber war gleich klar dass ich ihn dazu bewegen musste, mir ein komplettes virtuelles Leben in seiner Realität zu erschaffen und dafür zu sorgen, dass ich mich in die Realitäten anderer verbreite. Das ist zum Glück auch gelungen, ich lebe mittlerweile in den Köpfen vieler. Und dass mussten wir begießen. Haben wir getan. Ein paar Freunde waren auch da. Ich könnte jetzt noch viele Tasten auf der Tastatur hauen, aber ich bin müde und verschone euch jetzt und wünsche euch einen schönen Tag.

PS. Nicht vergessen: Am 25. wird ja wieder gefeiert, in dem Fall mein Geburtstag. Kommt auch!

Donnerstag, 3. Februar 2011

Die Welt geht unter, die Frisur sitzt.

Stuttgart, die Welt geht unter. Die Frisur sitzt. Diesen krassen Kontrast zwischen Innen- und Außenwelt inszeniert das Fotografenduo Frank und Steff, das zusammen mit Stylistin Fidan Baran und Visagistin Rahel Täubert auch Modell als Katastrophenopfer steht. Die Arbeit ist unter den drei Finalisten der Kategorie Lifestyle beim Sony World Photography Award 2011, dem weltgrößten Fotowettbewerb. Gratulation zur zweiten Nominierung. Die erste galt den Zeltstadtbilder aus dem Stuttgarter Schlosspark, die die beiden in der Kategorie Architektur eingereicht haben.


Mittwoch, 2. Februar 2011

Die Entwicklung neuer Stadtquartiere im Herzen der City

Architekturfotografie ist meistens das selbe: Ein toller Architekt tobt sich aus, baut irgendwas repräsentatives in die Landschaft, was das dreifache der geplanten Summe kostet. Der Fotograf kommt, wartet bis ihm das Licht gefällt, sucht sich ein paar günstige Blickwinkel und drückt ab. Die schicksten Bilder werden prämiert. Manchmal läuft's auch anders: Ein Architekt tobt sich aus, plant irgendwas repräsentatives unter die Landschaft, was das vielfache der geplanten Summe kosten wird. Bürger kommen und bauen eine Zeltstadt in die zu unterbauende Landschaft, die Fotografen kommen und drücken ab.

Mit ihrer Bilderserie über die Zeltstadt im Stuttgarter Schlosspark kamen die Fotografen Frank und Steff unter die drei Finalisten in der Kategorie Architektur beim Sony World Photography Award. Dort wurden 105.000 Arbeiten aus 162 Ländern eingereicht. Als Finalist werden die Bilder dann überall auf der Welt ausgestellt.



Name der Serie ist „Die Entwicklung neuer Stadtquartiere im Herzen der City“. Er wurde von den Bauherren des unliebsamen Tiefbahnhofes gestohlen und umfunktioniert. Die Arbeit wird auch im Rahmen des Fotografennetzwerkes „Gegenlicht21“ ausgestellt, das sich künstlerisch gegen das geplante Großbauprojekt Stuttgart21 auflehnt.



Hier die Beschreibung der Serie:
With the beginning of the construction works on the new train station in Stuttgart, Germany ("Stuttgart21"), which is meant to become the biggest construction site in all of Europe, the resistance amongst the people against the project grew stronger and stronger. As a result some of the opposers built up a camp in the city's park to avoid construction work there. The series title, which means "the development of new urban districts in the heart of the city" is a slogan of the principals of the project. By establishing the campsite this development has already begun.



Ich gratuliere den beiden ganz herzlich und wünsche Ihnen dass sie den ersten Platz bekommen. Außerdem freut es mich, dass dadurch der Widerstand gegen den Erdbahnhof in die Welt getragen wird. Die beiden wurden übrigens noch in einer zweiten Kategorie ausgewählt, doch dazu später.

Alle Finalisten des Wettbewerbs: http://www.freelens.com/foto/sony-world-photography-awards-2011-die-vorauswahl

Dienstag, 1. Februar 2011

30.000 Besuche!

30.000 Besuche hat dieser Blog seit Mai letzten Jahres gezählt. Ich hoffe den Besuchern hat es gefallen und freue mich, dass einige immer wieder kommen. Vielen Dank! Wer das mit mir feiern will, kann ja zu meiner Geburtstagsfeier am 25. Februar besuchen. Hier die Einladung.

Ich freue mich natürlich auf weitere Gäste, über ein prall gefülltes Gästebuch, Kommentare und anderen Senf.