Mittwoch, 6. Februar 2013

Bier und Blumen für die heilige Dora

Heilige Dora

Apropos Sexismusdebatte: Sexismus ist zwar eine hässliche, jedoch keine neue Erfindung. Schon vor 1.700 Jahren war ein Politiker (Stadthalter Apricus von Cäsarea) scharf auf ein junges Mädel (Dorothea), die ihn jedoch nicht wollte, da sie schon mit einem Virtuellen (Jesus von Narareth) verlobt war. Der Politiker spielte seine Macht aus, lies sie foltern und verurteilte sie zum Tode. Auf ihrem Weg zum Richtplatz spottete der am Wegesrand stehende heidnische Jurist Theophilus, er würde auch an Jesus glauben, wenn sie ihm ein Körbchen voller Rosen und Früchte aus dem Garten ihres Bräutigams brächte. Ein Engel erledigte die Besorgung, Theophilus wurde bekehrt – was Apricus erzürnte – und gemeinsam mit Dorothea enthauptet.

Dorothea wurde heilig gesprochen, Theophilus ging leer aus. Heute ist die heilige Dorothea Schutzpatronin der Gärtner, Blumenhändler, Bierbrauer, Bergleute, Bräute, Wöchnerinnen und der Neuvermählten. Ihr, und somit mein Namenstag ist heute, am 6. Februar. Mein Tipp des Tages: Blumen kaufen und Bier trinken, um die heilige Dora zu ehren.

Dienstag, 5. Februar 2013

Drohender Untod



Apropos Tod: Auch die Bundesregierung lehnt, wie heute in der Presse zu lesen, die Zahlung der Mehrkosten des Großwahnprojektes Stuttgart 21 für die Bahn ab. Ramsauer reicht eine Leiche im Keller, und die liegt in Berlin. Alternativen sollen geprüft werden, so die Regierung. Kein Wunder, die Kosten explodieren schon im Milliardenbereich, bevor so richtig losgebuddelt wird. Das Todesurteil: Unwirtschaftlichkeit – ein Schreckgespenst,  gefürchteter als mangelnder Brandschutz oder Rückbau der Kapazität. Weder Stadt, Land noch Bund sind bereit, die Kosten in unbestimmter Höhe zu decken. Stuttgart 21 ist tot. Es hat den Löffel abgegeben, ins Gras gebissen oder ist – ganz pietätvoll – einfach entschlafen.

Es reichen Grundkenntnisse der Zombologie um zu wissen, dass Tote nicht ruhen. „If there is no room in hell, the dead will walk the earth.“, ein schönes Zitat aus Dawn of the Dead von George Romero inspiriert die Phantasie der Tunnelparteien unseres Gemeinderats, die sich gestern in einer Resolution dazu bekannt haben, weiter am Zombiebahnhof festzuhalten. Laut ihnen gäbe es keinen sachlichen Grund, das Projekt weiter zu verzögern oder gar zu verhindern. Ich bin mal gespannt, mit welchem Voodoo-Zauber sie die Finanzierung des Milliardengrabs ermöglichen wollen. Es muss wahrlich große Liebe für das Genre des Zombie- und Endzeitfilms sein, die sie dazu treibt, Stuttgarts Herz durch Bauruinen vernarben und blutige Wunden in den Haushalt reissen zu wollen.

Mir fallen dazu ein ganzer Haufen grusliger Verschwörungstheorien ein, die erklären, wie die Mehrheit des Gemeinderats vom Wahn besessen oder vom Teufel geritten werden. Ich plädiere dafür, einen Exorzisten ins Rathaus zu schicken und mit den Spuk ein Ende zu setzen, damit die Toten endlich zur Ruhe kommen.

PS: Geforderte Alternativen können wir schnell bedienen: Loch 21

PPS: Soeben in den Nachrichten: Ramsauer auch von Zombieseuche befallen, er hat alles dementiert. Der Bund stünde voll und ganz hinter dem Zombiebahnhof. Wer ihn bezahlen soll, hat er aber leider nicht rausgerückt.

PPPS: Habe soeben erfahren, dass Claus Schmiedel die Zombieseuche verbreitet hat.