Montag, 7. November 2011

Schwer kommunizierbar

Ich les' grad in Spiegel und Stern, dass der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident Oettinger schon lange wusste, das das Milliardenprojekt Stuttgart 21 noch mehr Milliarden kosten würde, die Zahlen aber zurück gehalten hätte. Landesbeamte hätten damals auf Basis von Bahnunterlagen Gesamtkosten von mindestens 4,9 Milliarden Euro kalkuliert, einen Endbetrag von bis zu 6,5 Milliarden Euro aber sogar für wahrscheinlicher gehalten, so der Spiegel. Auf Wunsch von Oettinger wurden die Kostenberechnungen abgebrochen, da die Zahlen „in der Öffentlichkeit schwer kommunizierbar“ sein.

Toller Trick, den merk ich mir! Wenn ich mal beim Lügen erwischt werde, behaupte ich einfach, die Wahrheit wäre halt schwer kommunizierbar gewesen. Beschimpft mich jemand als Lügenpack, echauffiere ich mich natürlich! Und wenn's dann um diese „Wahrheit“ geht, sag ich einfach: Scheiß der Hund drauf! Wir fragen jetzt einfach das Volk. Und wenn nicht mindestens ein paar Millionen sagen, dass ich lüge, dann erkläre ich die Lüge kurzerhand zur demokratisch legitimierten Wahrheit. Und wer sich dann noch beklagt wird in einen Container auf dem Wasen gesperrt.

6 Kommentare:

  1. Danke! Du sprichst mir aus der Seele

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  2. Bravo, Dora, ein sehr schöner Artikel. Ich hab' ja gern das letzte Wort - aber hier kann ich nichts mehr hinzufügen. Danke!

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  3. ja Dora, so sind sie,die "Säcke"!

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  4. Jetzt wissen wir auch, warum der Günther H. die Nase hat, die er hat... Aber ahnten wir das nicht eh schon?

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  5. Was will uns Oetti mit dieser Geste nur sagen ?

    Isch doch bloss soooo a gloi bissle verwerflich !
    oder neuerdings:
    It is only such a small piecle untrowhable !

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