Kultur ist, wenn man trotzdem lacht. Denk ich mir und besuche die jährliche Stuttgarter Kulturnacht, die dieses Jahr in aller Bescheidenheit nur noch
Stuttgartnacht heist. Vielleicht schadet es der Kultur ja nicht, wenn sie unangekündigt dann doch noch kommt. Ich beschließe, sie zu suchen. Im Bus fahre ich in das
Nordbahnhofgelände wo in alten Hallen und Häusern der kulturelle Untergrund toben soll. In einem halbwegs finsteren und verrauchten Keller stapeln sich Fernseher, man kann seinen eigenen Kopf darin sehen. Die Körper jedoch sind fremd. Mir jedenfalls. Ich schau mir das eine Weile an, da kommen zwei alte Bekannte: Das dynamische Duo, Harald und Martin.
Die beiden halten sich für Künstler, mindestens einer von beiden ist wohl auch einer. Kunst ist ein dehnbarer Begriff. Während
Harald schon die eine oder andere Ausstellung mit seinen Bildern bestückt hat, hat
Martin immerhin schon mehrere Bilder von mir gemalt und gezeichnet. Also überrede ich Harald, mich zu porträtieren. In Acryl. Auf große Leinwand. Im Gegenzug werde ich das Bild und seine anderen Bilder in meiner Galerie ausstellen, die ich soeben gegründet habe.
Sie heißt:
Galerie Dora Asemwald. En ligne:
http://www.galerie-dora-asemwald.de/. Martin muss mir noch eine Webseite dafür machen. Das Offlineportal, wo die echten Bilder hängen werden: Heusteigstraße 65, 70180 Stuttgart. Dort ist hinter der
Bütique ein ehemaliger Kühlraum, der nun als Galerie dient. Die Vernissage: Freitag, 14. November. Es wird räudige Schnäpse geben.
Auf diesen Bildern: Haraldnackt, von hinten und vorne, bei der
Stuttgartnacht.
Noch ein Postskriptum: Wenn man Frisösen Frisörinnen, Masseusen Masseurinnen und Fritösen Fritörinnen nennen soll, dann sollte man das im unteren Bild gezeigte Körperteil bitte auch Mörin nennen. Auch anwesend: Dagmar, heute sichtbar. Zettel pflastern meinen Weg.