Endlich ist es soweit:www.dora-asemwald.de
ist im Netz. Die Seite wächst langsam. Schaut ihr dabei zu.
Endlich ist es soweit:
Warum jemand ausgerechnet eine virtuelle Variante des Marienplatzes in Stuttgart erstellt hat, ist mir noch nicht so ganz klar, aber als Bewohnerin des Heusteigviertels (http://maps.google.com/maps?f=q&hl=de&geocode=&&sll=37.0625,-95.677068&sspn=55.455479,86.396484&ie=UTF8&ll=48.766189,9.17559&spn=0.002853,0.005273&t=k&z=18&om=1) wollte ich dann doch mal wissen, wie diese Betonwüste in den virtuellen Raum transferiert wurde. Alles ist ein bischen kleiner und es ist alles vollgestellt mit Zeug, welches zur Unterhaltung der Besucher taugen soll.
Dazu gibt es ein paar Läden. Einer davon erfreut die Schwäbin in mir: Alles umsonschd. Virtuelle Kleider und protzige Handtaschen! So kann ich mir wenigsten virtuell einen aufstrebenden Yuppie vom Bosch oder Daimler krallen, damit er mir ein Reihenhaus baut und mir genügend Geld anschleppt, dass ich es im Breuninger wieder rauswerfen kann. Da ich dann aber mehr Kleider als Körperteile und Tage habe, sie zu tragen, kann ich sie ja in Second Hand Läden verkaufen. Falls das mit dem Businesskasper nicht klappt, kann ich da ja dann die Klamotten billig kaufen. Und ich muss mich nicht auf so eine Schnarchnase einlassen. Und günschdig isch 's au.

Schnell war die Flasche gelehrt.
Ich holte ein Kleinod aus meiner Sammlung räudiger Schnäpse und reichte ihr die Flasche vietnamesischen Klebreisvodkas.
Andere Länder, andere Trinksitten, dachte ich mir und der Abend wurde lustig ...
Ich bin mit dem Schiff zurück nach Stuttgart gereist und habe die Sardorin mitgenommen. Da ich ihren komischen sardorischen Namen weder verstehen noch aussprechen konnte, habe ich sie Betania genannt, was mir zu diesem Zeitpunkt ein passender Name für eine wilde Eingeborene schien.
Alle Passanten blieben stehen und bewunderten das exotische Wesen aus der mediterranen Inselwelt in ihrem farbenfrohem traditionellem Gewand, das sie in einem ihrer vier armadio portabile, dem traditionellen Kleiderschrankkoffer, dabeihatte, die sie mit auf die Reise nahm.

Der Tag auf Sardorien beginnt fröhlich. Der Frühstücksschnaps, das Acqua Danno di Fegata aus dem kleinen Fass in der Mitte des Tisches wird mit einer Substanz verfeinert, die man aus dem Sekret der sardorischen Kröte entnimmt. Das verstärkt die elendsverursachende Wirkung des Alkohols und sorgt für gelassene bis heitere Stimmung.
Ich war eher skeptisch, doch meine einheimische Begleiterin gab mir zu verstehen, dass die finsteren Gesellen am anderen Ende der Bar ein Nichtaustrinken der braunen Brühe als Beleidigung von Vaterinsel, Sardorenehre und ihrer Mütter auffassen würden.
Ich nahm mir ein Beispiel an der stolzen Einheimischen, die sich das räudige Gesöff in einem Zug in den Hals stellte, bereute es jedoch später.
