Sonntag, 29. November 2009

Chronisch Unwissend.


Viele Menschen erzählen gerne, was sie alles wissen. Die haben volle Köpfe und haben zu allem eine Schlauheit preiszugeben. Ich ertappe mich selbst dabei. Eigentlich ist es aber uninteressant, was ich weiß. Das Wissen ist ja schon im Kopf und verstopft die Neuronen. Viel interessanter ist, was ich nicht weiß. Wo kenn ich mich beim besten Willen nicht aus?
Ich wüsste gerne viel mehr über das Bewusstsein. Wie funktioniert mein Kopf grundsätzlich? Die Wahrnehmung? Das Gedächtniss? Wie bau ich mir meine Welt zusammen? Gibt es sowas wie einen freien Willen? Kann man das Verstehen überhaupt verstehen?
Ich erkenne viele Muster in der Welt, aber kann nur selten verstehen, wie sie zu Stande kommen. Es gibt so viele Gesetzmäßigkeiten, die ich nur erahnen aber nicht ganz greifen kann.
Viele Menschen wissen eine Antwort darauf und fragen nicht weiter. Oder halten das Fragen danach als solches unproduktiv und somit unnötig. Die eine oder andere Teilantwort auf meine Fragen haben mir durchaus weitergeholfen, doch die meisten gängigen Erklärungen befriedigen mich nicht. Sie sind mir zu absolut. Sie werden uns als Wissen von Eltern, Pfarrern, Lehrern und Medien wie Pfropfen in die offenen Fragen gesteckt. Wahrscheinlich ist es einfacher, Wissen zu akzeptieren und nicht zu hinterfragen. Diese Option bleibt mir chronisch Unwissenden jedoch verwehrt, da meine Neugier zu groß ist.

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